Mit „Weirdo“ legen The Rasmus ihr mittlerweile elftes Studioalbum vor – und erneut beweist die Band, dass sie sich nicht auf vergangenen Erfolgen ausruht, sondern immer wieder bereit ist, neue Wege zu gehen.
Seit dem Debüt „Peep“ im Jahr 1996 sind zehn weitere Alben erschienen, und während nicht jede Veröffentlichung denselben Nachhall hatte, zeigt das aktuelle Werk, dass Kreativität und Mut nach fast drei Jahrzehnten Bandgeschichte ungebrochen sind. Das fünfte Album „Dead Letters“ (2003) brachte der Band den kommerziellen Durchbruch und wurde zugleich ihr erfolgreichstes Werk – nicht zuletzt dank des Tracks „In The Shadows“, der die Band weltweit bekannt machte.
Im Vergleich zu den frühen Anfängen ist „Weirdo“ deutlich internationaler ausgerichtet – in Klang, Produktion und Atmosphäre. Wo „Peep“ noch den ungeschliffenen Charme einer jungen Band hatte, präsentiert sich die neue Platte als das Resultat jahrelanger Erfahrung und eines klaren künstlerischen Selbstverständnisses. Dabei gelingt es The Rasmus, modern zu klingen, ohne die eigene Identität zu verlieren.
Ehrlich gesagt: Nicht alle Veröffentlichungen zwischen damals und heute konnten restlos überzeugen. Manche Alben wirkten zu glatt produziert oder suchten nach einer Richtung, die das Publikum nicht immer mitging. Doch gerade deshalb ist „Weirdo“ eine positive Überraschung. Es zeigt eine Formation, die gelernt hat, die eigene Außenseiterrolle nicht nur zu akzeptieren, sondern in eine Stärke zu verwandeln.
Das Album ist laut, selbstbewusst und voller Energie – ein Statement, das sich an all jene richtet, die sich nie verbiegen wollten und ihren eigenen Weg gehen. The Rasmus haben damit ein Werk geschaffen, das sowohl langjährige Fans abholt als auch neue Zuhörer*innen gewinnen kann. „Weirdo“ ist kein nostalgischer Rückblick, sondern ein klares Zeichen dafür, dass die Band auch nach elf Studioalben relevant bleibt.
Fotocredit: Venla Shalin