Nach zwei Tagen auf der Seebühne öffnet das Hauptgelände und es folgen drei Tage bestes Festivalwetter mit unglaublich starken Künsten:innen.!
Das Open Flair startet auf dem Hauptgelände.!

Das Hauptgelände des Open Flair öffnete seine Tore, und damit auch die beiden großen Bühnen – die Radio Bob Bühne, die klassische Mainstage mit VIP-Tribüne und großzügigem Zuschauerbereich, sowie die charmante Freibühne, die im schattigen „Baumkreis“ liegt und durch ihre intime Atmosphäre besticht. Wer mittendrin sein wollte, musste sich allerdings etwas durch die Menge kämpfen – je nach Act keine leichte Aufgabe.
Pünktlich um 13 Uhr startete das Festivalprogramm mit einem bunt gemischten Line-up aus verschiedensten Genres. Der ständige Wechsel zwischen der Radio Bob Bühne und der Freibühne sorgte dafür, dass keine Langeweile aufkam.
Abseits der Musik gab es ebenfalls einiges zu entdecken: Food- und Getränkestände, Infopoints zu sozialen und politischen Projekten und ein großes Areal mit Programm speziell für die jüngsten Festivalgäste machten das Gelände abwechslungsreich und familienfreundlich.

Spätestens am Abend zog ein riesiger silberner Ball die Blicke auf sich – Teil der Show von Von wegen Lisbeth, die bei bestem Wetter für ausgelassene Indie-Stimmung sorgten.
Ein besonderes Highlight am Freitag war der Auftritt von Royal Republic: Die schwedische Rockband kehrte nach neun Jahren zurück zum Open Flair und hatte ihr gefeiertes Album Lovecop im Gepäck – natürlich ohne dabei Klassiker wie Tommygun oder Full Steam Spacemachine auszulassen.
Den krönenden Abschluss lieferte Yungblud. Der britische Alternative-Rock-Star spielte erstmals 2019 auf dem Open Flair – damals noch auf der Freibühne – und ist seither zu einem echten Star gewachsen. Sein aktuelles Album Idols erreichte Platz 2 der deutschen Charts, und mit seiner energiegeladenen Performance überzeugte er nicht nur Fans, sondern auch Neugierige. Besonders bewegend: Seine Coverversion von Changes als Hommage an den kürzlich verstorbenen Ozzy Osbourne.

Als Überraschung zum Abschluss des Abends organisierte Kein Bock auf Nazis eine beeindruckende Drohnenshow – ein starkes Statement gegen Rechts und für eine offene Gesellschaft.
Samstag – Sonne, Schweiß und viel Livemusik
Mit fast 30°C präsentierte sich der Samstag von seiner heißen Seite. Ein großes Lob geht an das Veranstalterteam für die vielen kostenlosen Wasserstellen – eine Wohltat bei den Temperaturen.
Schon tagsüber gab es besondere Aktionen: Die Band Schmutzki kündigte spontan über Social Media eine Mini-Show auf dem Zeltplatz an – ein Vorgeschmack auf ihren abendlichen Auftritt.

Im E-Werk veranstalteten die Radikalen Töchter ein politisches Speeddating – ein Raum für Gespräche jenseits klassischer Debattenformate. Nachmittags folgte in der Jugendherberge der „Mut-Muskel-Workshop“, bei dem es um künstlerischen Aktivismus und den Mut zur Aktion ging.
Währenddessen sorgte die Antilopen Gang auf der Radio Bob Bühne mit ihrer Mischung aus Rap, Punk und politischem Anspruch für schweißtreibende Stimmung. Parallel zog Conny auf der Seebühne eine beachtliche Fanmenge an, trotz praller Sonne – unterstützt von fleißiger Abkühlung durch die Security.
Kochkraft durch KMA übernahmen danach die Seebühne und lieferten eine energiegeladene Performance – beste Werbung für ihre kommende Tour im Herbst.

Auf dem Weg über das Gelände wurde man stets überrascht: Vom Walking Act in Form eines riesigen Huhns bis hin zu einem wilden DJ-Set von Lari Luke im Elektrogarten – beim Open Flair gibt es immer etwas zu entdecken.
Am Abend stand mit I Prevail ein eher unerwarteter Headliner auf dem Programm. Die US-amerikanische Metalcore-Band brachte die Moshpits zum Kochen und überraschte sicher den ein oder anderen mit ihrer Härte – aber genau das macht das Open Flair aus: Vielfalt!
Schmutzki durften den Tag beenden – rund 13 Stunden nach ihrem Zeltplatz-Gig standen sie wieder auf der Bühne und waren kein bisschen müde. Respekt!
Sonntag – Energie bis zum Schluss
Der Sonntag begann ruhig, aber mit einer wichtigen Botschaft: Der traditionelle Open Flair Gottesdienst auf der Waldbühne stand unter dem Motto „Was hilft, um Vorurteile und Hass abzubauen? Miteinander reden.“ – ein nachdenklicher Einstieg in den letzten Festivaltag.
Danach ging es nahtlos weiter mit lauten Tönen: Butterwegge und Team Scheisse heizten den Besuchern ein und bereiteten den Weg für den finalen Höhepunkt mit Papa Roach.

Viele nutzten den Tag bereits zum Camp-Abbau – und was auffiel: Das Gelände blieb auffallend sauber. Trotz aller Festival-Euphorie wurde aufgeräumt, und übrig gebliebene Lebensmittel konnten am Foodsharing-Stand gespendet werden. Vorbildlich!
Am Nachmittag spielten die Blackout Problems auf der Freibühne – mit gewohnter Energie und einem echten Überraschungsmoment: Rou Reynolds von Enter Shikari kam für den gemeinsamen Song Glofes auf die Bühne.
Enter Shikari selbst lieferten im Anschluss ein explosives Set mit Circle Pits, Crowdsurfern und bester Stimmung – die Security hatte gut zu tun, nahm es aber wie immer professionell und mit einem Lächeln.

Das große Finale: Papa Roach. Die Nu-Metal-Legenden spielten ein Set, bei dem ein Hit den nächsten jagte – ein würdiger Abschluss für ein rundum gelungenes Festivalwochenende.
Fazit: Open Flair 2025 – Laut, liebevoll, familiär!
Das Open Flair 2025 hat einmal mehr bewiesen, warum es zu den beliebtesten Festivals Deutschlands zählt: Eine starke Mischung aus Musik, Politik, Kunst und Gemeinschaft. Von Indie bis Metalcore, von Familienfreundlichkeit bis klaren Statements gegen Rechts – hier findet jeder seinen Platz.
Die Tickets für 2026 sind bereits im Verkauf, und die ersten Bands werden bald bekannt gegeben. Man kann sich also schon jetzt auf ein weiteres unvergessliches Wochenende in Eschwege freuen.

Bericht & Fotocredits: Fabian Hafels