Manchmal ist es nicht die laute Revolution, die den Pop-Zeitgeist prägt, sondern die charmante Subversion – so wie sie Veigh Malow auf ihrer neuen EP Swimming is Lame betreibt. Die Hamburger Künstlerin trifft mit ihrem verspielten Indie-Pop genau den Ton der heutigen Indiefans. Gitarre in der Hand, das Herz auf der Zunge und vor allem weiblich.
Untersucht man die DNA in der Musik von Veigh Malow, so finden sich dort Künstlerinnen wie Lola Young, Brockhoff oder auch Rachel Chinouriri. Genau diese Welle von Female Artist die Pop clever denken und tanzbar vertonen. Und genau dort ordnet sich auch die „Swimming is Lame„-EP ein.
Keytrack der EP ist ohne Frage „I’ll Take The Cake“. Eine Hymne auf das kindliche Recht, sich alles zu nehmen, statt sich mit dem kleinsten Stück zufrieden zu geben. Indie-Gitarren, rotzige Attitüde, catchy Refrain. Dass die Sängerin diesen Song noch nicht auf einem Barhocker neben Ina Müller performt hat, grenzt fast an Unterlassung. Doch so wie ich die Inas Nacht Musikredaktion einschätze, wird das noch passieren. Und der Weg zum Schellfischposten ist für die Hamburger Sängerin ja auch nicht allzu weit.
Auch die weiteren Songs zeigen, wie souverän Malow mit Stilen und Stimmungen jongliert. „Cheek On Cheek“ und „Lucid Dreaming“ sind glasklare Popsongs – ohrwurmtauglich, aber nie banal. Statt standardisierter Songformel setzt Veigh auf individuelle Handschrift: Hier wird nicht kopiert, sondern kombiniert. Und zum Abschluss überrascht „Big Damn Shot“ mit Drum’n’Bass-Anleihen – ein Bruch, der im besten Sinne schillert.
„Swimming is Lame“ ist mehr als nur ein weiterer Beitrag zur Indie-Frauenpower-Playlist. Mit dieser EP öffnet Malow Türen und macht einen ganz gewaltigen Step in Richtung musikalischer Professionalisierung. Die EP erscheint am 20. Juni 2025 auf allen Streaming-Plattformen und sogar auf Vinyl mit drei Bonustracks der vorherigen EP „why„.
Fotocredit: Gordon Domnick