Und da ist er auch schon wieder Festival Tag Nummer Drei – wie immer schneller als gedacht. Auch am vorletzten Tag auf dem Flugplatz Nordholz hat sich die Sonne so gar nicht lumpen lassen und mit der Crowd um die Wette geschienen.
Gestartet wurde der Samstag natürlich wie es sich gehört mit Frühsport. Dieses Mal die Vorturner: Drunken Masters.War jedenfalls eine gute Sportstunde. Künstler waren top motiviert, die Fans sowieso und die Sonne hat auch bei voller Power mit Anwesenheit geglänzt.
Weiter fuhr der gute-Laune-Zug dann mit den Herren von Montreal, die ihr Publikum ja auch einfach immer bestens im Griff haben. Auf Mitsingklassiker wie „Auf der faulen Haut“, „Endlich wieder Discozeit“ oder ihre Coverversion „Katharine, Katharine“ musste auch Gott sei Dank niemand verzichten und somit hatte die Band sich auch die Fanchöre gesichert.
Ebenso zum Mitsingen hat dann der Auftritt von Juli verleitet. Wieder einmal eine Band, von der man erst bei einem Live Event merkt, bei wie vielen Songs von ihnen man dann doch textsicher ist. Klar, am lautstärksten wurde natürlich bei „Die perfekte Welle“ aus allen Winkeln des Festivalgeländes mitgesungen aber auch die anderen Lieder haben Unterstützung von Fanseite bekommen.

Mehr Frauenpower gab es fast zeitgleich noch mit Esther Graf im Palastzelt. Die Künstlerin hat sich einfach riesig darüber gefreut, dass so viele Leute zu ihrem Gig erschienen sind. Das hat sie ganz überwältigt ins Mikro gerufen – sehr sympathisch.
Wieder über zur Fire Stage. Zeit für Enter Shikari aus England.Das hat einfach ganz viel Spaß gemacht. Obwohl es eigentlich zu warm zum Moshen und zum Pogen war, wurde genau dies während des Konzerts der Briten zur Genüge ausgeübt. Sowohl vor als auch auf der Bühne. Sänger Rou hat einfach alles gegeben und ist von einer Bühnenecke zur nächsten gesprintet und das Publikum hat sich daran ein gutes Beispiel genommen. Aber das war nicht alles, denn Sänger und Fans sind im Laufe des Gigs auch mitten im Mosh Pit noch aufeinander getroffen und hatten die Zeit ihres Lebens. Definitiv ein Konzert was allen Beteiligten in mehr als guter Erinnerung bleibt.

So sicher auch das von Finch, wenn auch ganz anders.Ob man seine Musik jetzt mag oder auch nicht, eines muss man ihm lassen: er hat sein Publikum einfach vollends unter Kontrolle und bietet einfach Entertainment deluxe. Was außerdem auch aufgefallen ist, auch hier wieder sehr viele textsichere Fans.
Gut eingeheizt ist fast das ganze Deichbrand dann in die Show von K.I.Z gestartet. Diese fiel optisch ein wenig anders aus als gewohnt, denn Maxim wurde auf Grund von einer Beinverletzung im Rollstuhl auf die Bühne befördert und hat diesen während des Konzerts auch nicht verlassen. Noch lange kein Grund, dass die Performance drunter leidet, ich finde viel eher sie wurde dadurch eher noch ganz exzellent verstärkt. K.I.Z haben wir immer auf den Punkt abgeliefert und eine sehr happy wirkende Crowd hinterlassen.
Mit der durfte dann um 0 Uhr Ski Aggu weiterfeiern und der hat sich das natürlich auch nicht zweimal sagen lassen, obwohl er es nach K.I.Z nicht ganz so easy hatte, da dort schon ordentlich Energie flöten gegangen ist. Aber auch das hat der Stimmung wenn überhaupt auch nur ein Minmum an Abbruch getan. Gemeinsam mit allen Partywütigen hat der Berliner Künstler es nämlich noch richtig krachen lassen und ist sogar im ersteren Setdrittel auf einen kleinen Besuch vor den ersten Wellenbrecher gekommen. Mit dabei hatte er eine gut bestückte Setlist aus seinen älteren Songs und seinen Durchbruchsbangern, die beim Publikum gut gepunktet hat.

Fazit: Nicht nur auf den Bühnen hat das Deichbrand Festival heute wieder so einige Asse aus dem Ärmel gezogen, auch überraschungstechnisch haben sie zum Ende des vorletzten Festivaltags noch einen draufgesetzt. Es gab nämlich bereits ein kleinen Videoteaser in dem einige Acts für das kommende Jahr bekanntgegeben wurden. Jetzt schon bestätigt: Rise Against, SDP, Sido & Beatsteaks.
Fotocredits: Johanna Lippke