Unter dem Motto „United By Music“ wurde am Samstagabend der 69. Eurovision Song Contest in Basel ausgetragen – und endete mit einem Triumph für Österreich: JJ gewinnt mit seiner Ballade „Wasted Love“ das Finale und sichert dem Land erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder den ersten Platz bei Europas größtem Musikwettbewerb.
Der 23-jährige Countertenor setzte sich mit einem Auftritt durch, der die Grenzen zwischen Klassik und Pop, zwischen Opernhaus und Arena-Bühne verschwimmen ließ. „Wasted Love“ ist kein typischer ESC-Beitrag – und genau das macht seinen Sieg so besonders: Statt Effektfeuerwerk und Phrasen setzte JJ auf emotionale Tiefe, stimmliche Finesse und eine Performance, die sowohl visuell als auch musikalisch unter die Haut ging.
Im Mittelpunkt stand seine außergewöhnliche Stimme: Mit einem Tonumfang, der mühelos in Sopranhöhen reicht, und einer Technik, die auf einer langjährigen klassischen Ausbildung beruht, verleiht JJ seiner Musik eine unverkennbare Handschrift. „Wasted Love“ beschreibt er selbst als das Gefühl, auf einem zerbrechlichen Papierboot über ein endloses Meer zu treiben – immer auf der Suche nach einem Hoffnungsschimmer, der sich jedoch immer wieder auflöst. Und doch liegt in dieser naiven Hingabe etwas unbestreitbar Schönes.
Geboren 2001 in Wien und aufgewachsen in Dubai, kehrte JJ 2016 in seine Heimat zurück, um an seiner künstlerischen Laufbahn zu feilen. Als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und Absolvent der Opernschule sowie der Musik und Kunst Privatuniversität Wien bewegt er sich seit Jahren souverän im klassischen Fach – doch seine musikalische Vision reicht weit über dessen Grenzen hinaus. Bereits 2021 überzeugte er in der ORF-Show „Starmania“ mit seiner markanten Stimme ein breites Publikum.
Vier Jahre später folgt nun sein bisher größter Auftritt – und ein Moment, der die ESC-Geschichte mit einem neuen Kapitel aus Österreich weiterschreibt. Sein Song „Wasted Love“ schlägt eine Brücke zwischen Oper und elektronischem Pop, zwischen Pathos und Clubkultur. JJs Sieg ist damit mehr als ein musikalischer Erfolg – er ist ein Statement: für stilistische Vielfalt, emotionale Tiefe und künstlerischen Mut.
Fotocredit: Pavla Hartmanova