Von dem Moment an, in dem das Quintett Boston Manor mit „Here/Now“ 2013 ihre erste EP veröffentlicht hat, war man in Großbritannien gewiss, dass hier eine neue Band heranreift, die der emotionalen Gitarrenmusik aufregende weitere Facetten hinzufügen kann. Dies bestätigte sich ab 2016 mit der Veröffentlichung ihrer ersten beiden Longplayer „Be Nothing.“ und „Welcome to the Neighbourhood“, auf denen Boston Manor noch stärker im Pop- Punk und Post-Hardcore verortet waren. Mittlerweile haben die fünf Musiker aus Blackpool gewissermaßen ein eigenes „Boston Manor“-Genre kreiert, das sich ziel- und geschmackssicher ebenso im Grunge wie im Punk bedient, das poppig-griffige Melodien mit der Brachialität des Hardcores vermengt, das an die besten Momente des 90er-Emocore erinnert und gleichzeitig „State of the art“ ist.
Das Seebad Blackpool im Nordwesten Englands, direkt an der irischen See gelegen, ist im Grunde eine bildhübsche Stadt direkt am Meer. Doch was man nicht sofort sieht, sind die lokalen Probleme aus Drogenkonsum, Misswirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit. Gerade für junge Menschen ist es schwer, hier einen Lebenssinn zu finden.
Und so entschieden fünf Freunde – Sänger Henry Cox, die Gitarristen Mike Cuniff und Ash Wilson, Bassist Dan Cuniff und Schlagzeuger Jordan Pugh – im Jahr 2013, ihr Glück als Profimusiker zu versuchen und gründeten Boston Manor. Nach ihren ersten drei EPs erschien 2016 ihr Debütalbum „Be Nothing.“, das in Großbritannien auf viel Interesse und zahlreiche hervorragende Kritiken stieß. Erste landesweite Tourneen sowie ein Abstecher in die USA belegten in der Folge zudem, was für eine ausgezeichnete Liveband Boston Manor ist.
Trotz intensiven gemeinsamen sechs Jahren und den vielen Erfahrungen sagte die Band selbst, dass sie erst 2018 mit Erscheinen des zweiten Albums „Welcome to the Neighbourhood“ herausgefunden habe, „wer wir eigentlich genau sind und was wir machen wollen.“ Dies bedeutete eine Öffnung hin zu neuen Sounds und weiteren Stilistiken – als Inspiration zog sich das Quintett so unterschiedliche Bands wie Nine Inch Nails, Failure, Tool und die Deftones heran.
Seither bewiesen sich Boston Manor auf den zwei weiteren Alben „Glue“ (2020) und „Datura“ (2022) nicht nur als brillante Genregrenzen-Sprenger, sondern als ebenso feinsinnige Songwriter. Im Herbst 2024 erschien nun das fünfte Album „Sundiver“, das mit seiner optimistischen Grundstimmung als Antipode zum Vorgänger „Datura“ zu verstehen ist – und damit einmal mehr belegt, dass stilistische Veränderung für Boston Manor die einzige Konstante ist und warum das britische Kerrang!-Magazin sie als „Stimme einer neuen Generation“ bezeichnet.
Wir vom Frontstage Magazine präsentieren euch die Show in Deutschland in Zusammenarbeit mit FKP Scorpio.
BOSTON MANOR
For one night only
01.07.2025 Schweinfurt – Stattbahnhof
Fotocredit: Offizielles Pressefoto