Die Musikszene Portland, Oregon, ist bekannt für ihre herausragenden Talente – mit „Lucky Penny” tritt Kendall Lujan nun in deren Fußstapfen, ohne sich dabei allzu sehr in eine Schublade stecken zu lassen. Die Mischung aus Melancholie und musikalischem Experimentierdrang macht „Lucky Penny” zu einem der spannendsten Debüts des Jahres.
Stilistisch verweigert sich „Lucky Penny” einer einfachen Kategorisierung. Während der Opener „How Ya Doin‘” mit seiner entspannten Instrumentierung und Retro-Vibe sofort ins Ohr geht, zeigt „Return To Sender”eine andere Facette der Künstlerin: Hier treffen Bossa-Nova-Rhythmen auf erzählerische Tiefe, die Lujans Liebe zu Vintage-Geschichten widerspiegelt. Die Idee zu diesem Song kam ihr, als sie in New York eine alte Postkarte aus dem Jahr 1910 fand, die an eine Frau in Portland adressiert war – zufälligerweise an das Nachbarhaus ihres eigenen Wohnorts.
Interessant auch die Geschichte hinter „Weird Birthday Song”. Eine Figur namens Ginger, die unfreiwillig in eine Party gedrängt wird, dient als Sinnbild für all die Momente, in denen Menschen vermeintlich für andere handeln, aber letztlich nur sich selbst in Szene setzen.
Man merkt, Kendall Lujan hat lyrisch einiges auf dem Kasten. Ihre Stories verwebt sie mit einem Sound aus Jazz, Westcoast-Folk und Psychedelia-Einflüssen, die für eine durchgehend nostalgische Atmosphäre sorgen, ohne dabei altbacken zu klingen. Als Referenzen könnte man sicher Billie Holiday oder Etta James nennen, die mutmaßlich zu Lujans Vorbildern zählen. Als Keytrack möchte ich auch noch den Closer „Goodbyes” herausheben. Ein Song über die Menschen, die im Laufe des Lebens kommen und gehen. Hier zeigt sich erneut Lujans größte Stärke: Sie schreibt Musik, die persönlich und universell zugleich ist – voller kleiner Geschichten, die sich auch im Leben ihrer Hörer widerspiegeln.
Mit „Lucky Penny” ist Kendall Lujan ein Debüt gelungen, das mal melancholisch, mal verspielt klingt. Es ruft Retro-Vibes hervor, klingt aber dennoch einigermaßen modern. Kreative Songwriter-Kunst auf einem hohen Level.
Dass Lujan auch eine fesselnde Performerin ist, hat sie bereits live unter Beweis gestellt – und das nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, wo sie sich eine wachsende Fangemeinde erspielt hat. Ab Mitte März präsentiert sie „Lucky Penny” auch in unseren Breitengraden und wir präsentieren euch die Tour.
KENDALL LUJAN LIVE 2025
14.3. Feldkirch | Chybulski (AT) Infos
15.3. Offenburg | Spitalkeller (DE) Tickets
17.3. Kronach | Struwwelpeter (DE) Tickets
18.3. Dresden | Blue Note Club (DE) Tickets
19.3. Stuttgart | Galao (DE) Infos
21.3. Kusel | Kinett (DE) Tickets
22.3. Köln | Wohngemeinschaft (DE) Tickets
23.3. Apeldoorn | Gigant (NL) Infos
24.3. Aachen | Domkeller (DE) Infos
25.3. Frankfurt | Ponyhof (DE) Tickets
27.3. Flensburg | Kühlhaus (DE) Tickets
28.3. Aalborg | Skråen (DK) Tickets
29.3. Copenhagen | Huset (DK) Tickets
30.3. Kiel | Hansa48 (DE) Tickets
01.4. Hamburg | Knust (DE) Tickets (support für Three For Silver)
03.4. Meppen | Cafe Koppelschleuse (DE) Infos
04.4. Stuttgart | Helene P (DE) Infos (support für Three For Silver)
08.4. Wien | Das Werk (AT) Infos (support für Three For Silver)
10.4. München | Lost Weekend Infos (support für Three For Silver)
11.4. Steyr | Röda (AT) Infos (support für Three For Silver)
12.4. Ebensee | Kino Ebensee (AT) Infos (support für Three For Silver)
Review: Marc Erdbrügger
Fotocredit: Jax Cruz