Es soll ja Leute geben, die komplett in der Realität leben. Die sagen: Die Welt ist nun mal, wie sie ist, lohnt sich doch nicht, sich über alles andere Gedanken zu machen.
Mooooment mal, sagt Max Giesinger: Lohnt sich sehr wohl. Denn jede kleine Entscheidung, jede Abzweigung, die man nimmt, kann gravierende Konsequenzen haben. Bahn verpasst? Die große Liebe nie getroffen – oder gerade, weil man einen Zug später genommen hat. Beim Straßenmusiker mit der Gitarre vorbeigelaufen und nicht stehengeblieben, weil man zu spät zur Verabredung fürs Kino war? Nie den Wunsch entwickelt, selbst Mucke zu machen. Die Kugel drei Zentimeter weiter links und nicht am Ohr vorbei? Der Großvater wäre nie der eigene Opa geworden, geschweige denn Vater – und man selbst gar nicht da. Gedanken mit Gänsehautfaktor, wenn man sie mal zuende denkt. Und das tut der 36-Jährige.
„Ist doch krass: So ’ne Kleinigkeit/setzt ‘ne Kette in Bewegung und verändert die Zeit“, singt Max auf seiner neuen Single, die so heißt wie das wissenschaftliche Phänomen dazu: „Butterfly Effect“. Denn dass der Flügelschlag eines Schmetterlings irgendwo auf der Welt einen Tornado in einer ganz anderen Ecke des Planeten auslösen kann, weiß jeder, der sich schon mal mit Nichtlinearer Dynamik beschäftigt hat, so heißt das Forschungsfeld offiziell.
Max fasziniert dieses „Was-wäre-wenn“, die Aneinanderreihung von Zufällen, die unser Leben ausmachen – und die Tatsache, dass auf das eine gelebte Leben, das wir haben, Millionen von anderen Leben kommen, die wir nicht leben. Er hat schon vor neun Jahren mit „80 Millionen“ einen Hit für die Ewigkeit draus gemacht. Und gilt seitdem als popkultureller Meister der Unwahrscheinlichkeitsrechnung. Die Zahlenspielerei von damals denkt er diesmal bei „Butterfly Effect“ aber weiter. Grundsätzlicher. Geradezu: globaler. Vom Urknall über Glaubensfragen bis hin zu Kriegen. Und kommt am Ende dennoch zum selben persönlichen Ergebnis: „Wär‘ das nicht alles so passiert, ey, dann wär ich jetzt nicht hier – bei dir.“
Es ist ein launiger Song, sehr upbeat, einer, um in der Küche zu tanzen oder im Auto das Fenster runterzulassen und laut mitzusingen. Und das trotz des komplexen Themas. Vielleicht aber auch gerade deswegen. Denn am Ende gilt ja doch: Es ist nur dieses eine Leben, das wir haben. Und es wäre eine verdammte Verschwendung, wenn wir damit nicht glücklich wären.
Im Sommer ist Max mit seiner Band auf diversen Open Air Terminen zu sehen und im Herbst startet die Hallentournee „Menschen 2025“.
28.06.2025 Meppen, Emsland Open Air
25.07.2025 Erlangen, Kulturinsel Wöhrmühle
09.08.2025 Lemgo, Lippe Open Air
03.09.2025 Bochum, Zeltfestival Ruhr
05.09.2025 Kelbra, Open Air am Stausee
25.11.2025 Hamburg, Inselpark Arena
26.11.2025 Berlin, Huxleys Neue Welt
28.11.2025 Köln, Palladium Köln
29.11.2025 Münster, Jovel Music Hall
30.11.2025 Hannover, Capitol
02.12.2025 München, TonHalle
03.12.2025 CH-Zürich, X-Tra
05.12.2025 Dresden, Alter Schlachthof
06.12.2025 Frankfurt, Batschkapp
07.12.2025 Bremen, Pier2
09.12.2025 Oberhausen, Turbinenhalle 2
10.12.2025 Stuttgart, Liederhalle
12.12.2025 Flensburg, Deutsches Haus
13.12.2025 Leipzig, Felsenkeller
20.12.2025 Karlsruhe, Tollhaus
21.12.2025 Karlsruhe, Tollhaus
Fotocredit: Sabrina Derda Kultursommer Lüneburg 2024