RÜDE
Wie schaut man zurück auf dreißig Jahre Bandgeschichte? Aus der Ferne wirkt der Blick wie die Aussicht auf einen weiten Dschungel des tiefen Lebens. Bei uns Sportfreunden weniger bewohnt von Giftschlangen und gefährlichem Vielbeiner- Getier, sondern von freundschaftlich gesinnten Urwaldwesen. Dem Leben verschrieben, nach Geschichten und Entdeckungen suchend. Hinter fast jedem Tourtag stecken lustige Erlebnisse, freudige Umarmungen, bestes Feiern und immer weiter wachsende Geschichten, die sich in den Jahren tiefer verwurzeln. Platten und Touren werden zu Hochplateaus der Erinnerung, Feiern teilweise Jahrzehnte später zu Mammutgewächsen der „Weißt du noch damals?“-Erzählungen. Verbrüderungen, Freundschaften, zarte Pflanzen oder einfach nur großporige Kartoffeln. In jedem Winkel, jeder Astgabel hängt der Geruch und die Schönheit des feierlichen Lebens. Teilweise schmerzhafte Suche und oftmals glückliche Auflösung.
Was des einen Hybris wird durch Band zu Normalzustand. Auf der Bühne zu stehen und Zehntausende singen ein Lied, das uns im grindigen Proberaum aus den Fingern gepurzelt kam: kein Problem, ist normal. Der eine fährt auf dem Roller nach Haus, wir im rollenden Haus, kein Problem, ist normal. Die Musik wird zum Backstage-Pass in die Herzen Fremder, die dadurch auch irgendwie zu Freunden werden, passiert immer wieder. Das bleibt schön und man kann sich nie daran
gewöhnen. Band zu sein kann ich jedem empfehlen. Ob mit oder ohne Musik, das ist egal; die Hauptsache ist, man haut sich miteinander rein und nicht allein!
FLO
Alles startete mit den „Wunderbaren Jahren“. Mit der Zeit, in denen sich die Selbstsuche in Rebellion, Aufmüpf, Coolness, Mod-Shuffle und im Rumstromern Bahn brach. Und mit der Idee, drei nicht ganz ähnliche Musikvorlieben unter einen Bandkontext zu stecken. Vorm ersten Einzähler im spartanischen Proberaum 1996 geisterte Jack Kerouac, Big Muff-Verzerre, irgendeine Germeringer Schulform und definitiv die Vorstellung von enormer Lautstärke durch unsere Köpfe. 27 Minuten später waren die „Wunderbaren Jahren“ geboren und das Wissen, egal was musikalisch noch so kommen mag, dies ist ein schnoddriges Manifest unseres adoleszenten Daseins. Das bleibt für immer. Es wurde zum Motto unseres Lebens. Und obendrein mochte noch sehr viel kommen.
Von Auftritten in dunklen Kellerräumen vor drei Neugierigen bis zu mit zehntausend Beseelten gefüllten Hallen. Von speziellen Eigenheiten wie WM-Hits, MTV- Unpluggeds, horizonterweiternden Videodrehs, Schallplatten aus Holz/Gold/und Platin, Lesetouren in Opernhäusern bis zum „ganz normalen“ Irrsinn einer Band samt unvergesslicher Tourneen in den Armen der besten Crew of the Universe. Von Vorband sein von Foo Fighters, Green Day und Grönemeyer bis zu Vorbands wie Ash, Nada Surf, Franz Ferdinand und Kaiser Chiefs. Alles dabei. Vom stets stützenden und treibenden Management bis zum immer integrierbaren sozialen Engagement. Gegen das Kreativloch, gegen die Neider, gegen die Stimmungsmacher, aber immer im Wissen, das, was wir machen, kann logischerweise nicht jedem gefallen. Wem gelingt das schon, außer Florian Wirtz?
Mit dem Werkzeug und dem Hintergrund von einem Hörspiel, zwei EPs, zehn Alben, Millionen Konzerten (for example Eggenfelden, Neustrelitz, Hamburg, Taschkent, Madrid, London, New York etc.) und dem Privileg Beruf und Berufung vereinen zu können, verneigen wir uns bis zu den Zehenspitzen vor unseren Zuhörern. Mucho gracias grande fürs Mittanzen, Mitsingen und Mitfühlen! Wir wollen euch nur mal eben sagen, dass Ihr das Größte für uns seid. Und das seit 30 Wunderbaren Jahren! Let ́s Go!
PETER
Es ist 1996… ein Typ mit Britpopscheitel fragt ́n Typen mit Grungeregenmantel, hey, du machst doch auch Musik, oder? Lass uns was zusammen machen! Bock? So Indie, Alternative auf deutsch, ich hab ein Lied…1 Jahr später, nachdem der erste Bassist abhanden gekommen war… hey, da gibts einen, der hat Jazz studiert oder Politik oder so, trägt ́ne Kappe verkehrt rum und drunter ́ne Matte, sollen wir den mal als neuen Bassmann ausprobieren?
So oder so ähnlich geht der Start der Geschichte der 3 Sportfreunde.
In den 29 folgenden Jahren war dann so ca alles drin, was man als Band erleben kann:
- kometenhafter Nichtaufstieg
- leicht verkrampftes Scheitern
- popartige Charteintritte
- zauberhafte Begegnungen
- Rockmomente für die Ewigkeit
- weltmeisterliche Millionenchöre
- riesenhaftes Krisenbesiegen
- vergüldete Verehrungen
Und Lieder als Freunde und Freunde als ewige Begleiter unserer Lieder. Immer und immer wieder…Es ist 2026….nun also feiern wir Sportfreunde 30jähriges Jubiläum. Das muss man sich mal aufm Drumfell zergehen lassen! Als Mensch bedeutet die 30, Jugend ade, Real Life ohje! Als Band bedeutet die 30, Hurra, wir leben noch! (Frei nach Milva) Und dass diese Band nun schon so lange unser Leben begleitet, ja, in bedeutsamer und positivster Weise prägt und inspiriert, wollen wir mit euch feiern!Deswegen wird alles, was jetzt noch obendrauf kommt so dermaßen abzelebriert, dass unser Herz vibriert und die Plunze wippt!Wir wollen neues Zeug schreiben, dann mit Best Of auf die Straße und auf die Kacke hauen!Rauscht auch ihr mit uns durch 30 wunderbaren Jahren?
30 wunderbaren Jahren 2026
07.05.2026 Erlangen – Heinrich-Lades-Halle
08.05.2026 Leipzig – Haus Auensee
09.05.2026 Berlin – Columbiahalle
11.05.2026 Köln – Palladium
12.05.2026 Hamburg – Inselpark Arena
14.05.2026 Wiesbaden – Schlachthof
15.05.2026 Stuttgart – Liederhalle
16.05.2026 München – Olympiahalle
23.05.2026 Zürich – Volkshaus
17.07.2026 Dresden – Junge Garde
18.07.2026 Wien – Arena Open Air
Fotocredit: Kevin Randy Emmers @Mai 2024