Nach vielen Jahren musikalischer Abstinenz hat der Hamburger Komponist und Pianist Thomas Lambrich seine Leidenschaft für das Klavier neu entdeckt. Die Musik, die er nun schafft, bringt langsam wieder Farbe in seine schwarz-weiße Welt. Seine neoklassischen Werke, die auf der Herbsttournee „Suoni di colore“ live zu erleben sind, erinnern an die Klänge von Ludovico Einaudi und Max Richter. Diese sehr persönlichen Kompositionen bieten den Zuhörer:innen eine Klangreise, die sie den Moment im Hier und Jetzt intensiv erleben lässt. Vor der Herbsttournee spielt Thomas Lambrich einige exklusive Sommershows und entführt hier sein Publikum bereits in eine Welt voller Harmonien und Melodien, was jedem Konzertbesuchendem ein unvergessliches Erlebnis beschert. Seine virtuosen Klänge spiegeln die Vielfalt und Schönheit der Klaviermusik wider und erzählen mit jedem Ton eine Geschichte.
Früh erlernte Thomas Lambrich das Klavierspiel und fühlte sich am Klavier, der Kirchenorgel, dem Cembalo und am Keyboard gleichermaßen wohl. Besonders Johann Sebastian Bach prägte seine musikalische Entwicklung. Schon als Kind und Jugendlicher spielte Thomas Lambrich zahlreiche Konzerte und Auftritte in unterschiedlichsten Kontexten: vom Oratorium bis zum Musical, von der Kirche bis zum Club, von der Taufe bis zur Beerdigung. Musik war für ihn alles und für andere zu spielen das Größte. Dennoch folgte eine längere Phase in Lambrichs Leben, in der er keine Auftritte mehr absolvierte und sich vermehrt anderen Themen widmete. Es fehlte ihm in jungen Jahren auch der Mut, seine erste Liebe, die Musik, zu seinem Beruf zu machen. Und zeitweise verlor er sie fast ganz aus dem Blick. Doch durch eine wundervolle Fügung rückte das Klavier wieder in seinen Lebensmittelpunkt. Eine Berufung, die tief in ihm verankert ist.
Lambrich erinnert sich noch genau an diesen Moment: „Es war ein Novemberabend, ich saß in meiner toskanischen Heimat an meinem alten Klavier, auf dem ich als Siebenjähriger mit dem Unterricht begonnen hatte. Beim Improvisieren vernahm ich eine Tonfolge, die mir besonders gefiel. Ich habe weitergespielt und in dieser Nacht ist daraus ‚Anelito‘ entstanden, das erste Stück meines Debütalbums ‚Suoni di colore‘ (VÖ: 2023), meine erste Komposition überhaupt.“
Dieser prägende Moment führte zu seiner Entscheidung, seinen alten Beruf aufzugeben und sich fortan ausschließlich der Musik zu widmen. Im Besonderen begeisterte ihn die neoklassische Klaviermusik moderner Komponist:innen wie etwa Ludovico Einaudi, Max Richter, Onalfur Arnalds, Hania Rani oder Joep Beving. „Ich hatte nicht das Gefühl, Töne entstehen zu lassen. Vielmehr fühlte es sich so an, als fülle mein Innerstes sich langsam mit Farben, die zum Klingen gebracht werden wollten“, so Lambrich. Die Werke auf „Suoni di colore“ haben vor allem live die Kraft, den Zuhörer an einen Ort zu transportieren, an dem er voll und ganz von der Musik umschlungen wird und ganz bei sich ankommt. Ein Verweilen im Augenblick, wo weder Vergangenheit noch Zukunft stattfinden, dort, wo sich das Sein in seiner ganzen Dimension offenbart, ähnlich wie bei einer Meditation. Jedes Werk erzeugt dabei neue Stimmungen und Empfindungen, die von intimer Schönheit geprägt sind. Diese schaffen eine tiefe Verbindung zwischen dem Musiker und den Konzertbesuchenden.
Aktuell arbeitet Thomas Lambrich an seinem zweiten Album, auf dem er biografisch weit zurückgehen und Erlebnisse und Erfahrungen, insbesondere Begegnungen mit anderen Menschen, verarbeiten wird. Diese Zeit vor dem großen Wandel in seinem Leben prägt die Authentizität und Wahrhaftigkeit seiner Musik und ermöglicht es den Zuhörer:innen, eigene Vorstellungen, Erfahrungen und Empfindungen durch seine Kompositionen zu erleben. Im Sommer widmet sich Thomas Lambrich zudem seinem Projekt „Piano Toscano“, bei dem er mit einem fahrbaren Klavier durch seine italienische Wahlheimat reist und meist in freier Natur spielt, etwa auf Wiesen, Weinfeldern, im Wald oder am Strand. Diese Eindrücke fließen in seine Konzerte und die drei neuen Kompositionen ein, die noch vor dem zweiten Album im Laufe des Sommers 2024 veröffentlicht werden. Lambrich gerät ins Schwärmen, wenn er über diese Reisen spricht: „In der Natur zu sein, gibt eine ganz besondere Kraft. Dieses Erleben mit Musik zu verbinden, schafft einzigartige Momente – für meine Zuhörenden genauso wie für mich selbst.“ Und weiter über seine Wahlheimat: „Die Schönheit der toskanischen Landschaft, ihre pittoresken Orte und der kulturelle Reichtum, verbunden mit der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen, sind für mich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.“
Thomas Lambrich lädt zu einer unvergesslichen Klangreise ein, bei der mit minimalistischer und gefühlvoller Klaviermusik eine magische Verbindung zum Publikum entsteht. Die besondere Energie, die den Konzertsaal erfüllt, schafft Momente, in denen man die Gegenwart intensiv empfindet. Welche Musiker:innen können dies von sich behaupten?
Herbsttour 2024
04.10. Ahrenshoop – Kunstmuseum
11.10. Leverkusen – Erholungshaus Bayer
26.10. München – Schloss Nymphenburg
01.11. Dresden – C. Bechstein Centrum (Coselpalais)
09.11. Hamburg – Tschaikowsky-Saal
Bildquelle: Thomas Lambrich by Robin Alexander Kruse
