Diesen Freitag erscheint das mittlerweile achte Studioalbum der schwedischen Rockband Johnossi. Das Duo John und Ossi, und ihr langjähriger Partner, der Keyboarder Matthias Franzén, wollten damit zu ihrem unermüdlichen Glauben an sich selbst und der Inspiration der Instrumente und des Zusammenspiels zurückkehren. Daraus resultiert ein „klares, großes und furchtloses Album“, wie die Band es selbst beschreibt. Aufgenommen wurde es in Stockholm und nach der Veröffentlichung soll es für die Schweden auf eine Europa-Tour inklusive Deutschland-Terminen gehen. Ob das Album gutes Futter für einen Live-Auftritt gibt und ob sich der Eindruck der Band bestätigen lässt, lest ihr in unserer Albumrezension.
Die neue Platte von Johnossi schenkt uns zum 20-jährigen Bandjubiläum neun neue Tracks, in die man gerne intensiver eintauchen kann, da das ganze Vergnügen eher kurzweiliger Natur ist. „Big Buck„, welches man schon seit August als letzte Single des Werkes bestaunen kann, eröffnet das Album solide. Dabei fällt auf, dass es nicht übertrieben powervoll oder roh klingt, sondern wirkt es viel mehr noch etwas schüchtern und zurückhaltend. Beim nächsten, dem Album gleichnamigen Track, „Forevers“ sieht das schon ganz anders aus. Der Song kommt rockiger daher und vermittelt das Gefühl, dass man etwas in den Händen hält, was für immer bleibt. Leider bleibt dieses Gefühl eher einzigartig im weiteren Verlauf des Albums. Eine Ausnahme zu den weiteren Songs, die überwiegend gleichförmig und eher wenig überraschend daherkommen, bildet „Dark Moon„. Dieser ist taktvoll und geht sofort ins Ohr.
Zwischen diesem zweiten und fünften Song passiert in Sachen Tempo nicht so viel. „Gemini“ bremst eher, bringt aber eine gewisse Szenerie ins Spiel. Das darauffolgende „Reflections“ baut dieses Gefühl zwar weiter aus, tropft jedoch eher dahin. Im Anschluss erwartet die geneigte Hörerschaft „San Antonio„, welches bereits ebenfalls schon als Single bekannt ist. Viel mehr gibt es zu diesem Song und zu Song Nummer 7 nicht zwingend zu sagen. Ob man dadurch von „klar, groß und furchtlos“ sprechen kann, bleibt dahingestellt. Immerhin ist der Abschluss wieder versöhnlicher, da in „Air Baloon“ eine Gefühlsfülle durchschimmert, welche einen neuen Anklang hineinbringt. Der letzte Track macht seine Sache hingegen wieder sehr solide und bringt einen geerdet aus dem Album. Somit ist der Aufbau insofern gelungen, als dass in regelmäßigen Abständen Highlights geboten wurden.
Was bleibt also von „Forevers„? Die Erkenntnis, dass die Ewigkeit sich vielleicht gar nicht so spannend und abwechslungsreich stattfindet, wie man sich das immer wildromantisch vorstellt. Vielmehr handelt es sich um eine gewisse Mittelmäßigkeit und Gleichförmigkeit, die gar nicht mal so überraschend ist. Das macht es nicht unbedingt schlecht, es ist okay, aber der ganz große Wurf bleibt aus. Solide ist und bleibt das Wort um das Album zu beschreiben. Die zwei stärksten Songs des Albums, nämlich „Forevers“ und „Dark Moon“ hätten gerne mehr Aufmerksamkeit in Form von Singleauskopplungen zu Teil werden dürfen. Möchte man das achte Album von Johnossi anspielen, sind die beiden genannten Tracks auf jeden Fall die Titel um auf Play zu drücken. Eingefleischte Fans dürften sich anhand des Albums trotzdem auf die anstehende Tour und zumindest musikalisch gut gemachten Rock freuen.
Fotocredit: Chris Shonting