Auch wenn der letzte Festivaltag ein paar Regentropfen vom Himmel fallen ließ, war es ein rundum gelungener Tag und ein toller Abschluss des Wochenendes.
Die Vorbereitungen für die Abreise liefen, die Zeit auch, denn für mich sollte der Tag direkt mit einem Highlight beginnen. Die Punkband Itchy aus Eislingen an der Fils spielte als erstes auf der Water Stage. Die Fläche vor der Bühne war schon gut gefüllt und es ging auch direkt zu Sache. Neben der Punkrockmusik war der Höhepunkt für mich ein Song, der in der Menge performt wurde, eine Reggae Ballade, die auf den Plastikmüll in den Meeren aufmerksam macht, hörenswert.
Danach auf der gleichen Bühne die Band Kaffkiez, Indie Rock aus Deutschland. Wieder einmal die Kategorie: „Kenn ich nicht, aber mal reinhören.“ Die kräftige Stimme und ausgefeilte Arrangements haben mich mitgenommen, ebenfalls wirklich hörenswert. Cool fand ich auch, dass die Band eine Art Haltestelle auf der Bühne aufgebaut hat und sich an Gleich 1A der Stopp Deichbrand befand.
Eine weitere Überraschung war für mich der Auftritt der Band Kytes im Palastzelt. Wieder Indie, aber etwas poppiger, ebenfalls aus Deutschland. Neben der guten Musik, stach diesmal die perfekte Lightshow hervor, die immer punktgenau die Musik unterstütze.
Dann spielte Bosse auf der Fire Stage. Ich habe ihn schon gesehen, aber die Musik empfand ich eher „gemäßigt“. An diesem Tag aber ging es ziemlich ab. Bosse selbst tobte wie ein junges Reh über die Bühne, manchmal nah an der Atemnot, erzählte Geschichten und nahm das Publikum vom ersten Takt an mit. Der Mann liebt die Musik, das Publikum und die Bühne – das kam hundertprozentig rüber. Schön war auch der Part mit den Hansemädchen, ein Chor aus Hamburg. Zusammen performten sie den Song Ein Traum.
Am späten Abend gab es dann den Auftritt von Peter Fox – für mich ein Höhepunkt des ganzen Festivals. Der Vorhang ging auf uns es standen gefühlt fünfzig Menschen auf der Bühne. Vorne Sänger, dann die Musiker:innen und im Hintergrund eine Balustrade mit jeder Menge Leuten, die von der ersten Minute an Leben auf die Bühne brachten. Zum Teil Statisten, aber auch professionelle Tänzer:innen, die dort oder auch im vorderen Bereich der Bühne Breakdance oder Freestyle, passend zur Musik performten. Die Musik hauptsächlich Dancehall Reggae vom Feinsten, der sofort in die Beine ging. Gespielt wurden Songs von der neuen CD, aber auch Hits von Seeed und natürlich die Klassiker von der ersten Scheibe. Zufrieden und auch ein wenig abgekämpft begab ich mich ins Camp, um noch in der Nacht die Heimreise anzutreten.
Obwohl mittlerweile sechzigtausend Tickets für das Deichbrand Festival verkauft werden, hat man weiterhin das Gefühl auf einem familiären Fest zu sein. Es ist alles recht entspannt und die Wege sind übersichtlich. Natürlich hängt alles vom Wetter ab, aber dieses Jahr hatte ich Glück, beinahe etwas zu viel des Guten. Mit recht ist das Deichbrand Festival jenes welches ich am meisten besucht habe. Bis zum nächsten Sommer!
Tickets für das kommende Jahr gibt es ab jetzt im Vorverkauf. Klickt hier rein und sichert euch Karten für den 17. bis 20. Juli 2025.
Text: Manfred Lippke
Fotocredits: Johanna Lippke