Die vierköpfige Multiinstrumentalisten-Band Bukahara verwandelte den ausverkauften Stadtpark in ein wunderbares und tanzbares Musikfest mit klarer Haltung.
Am 02. Juni 2024 verzauberte Bukahara den Stadtpark Hamburg in ein pulsierendes Open-Air Musik-Erlebnis. Es war eine Zusammenkunft unter freiem Himmel geprägt von unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen aus aller Welt, die eine sehr positive Stimmung verbreiteten, verbunden mit einem Aufruf für Menschlichkeit und Frieden.
Schon ab 17:30 Uhr füllte sich die Wiese mit den ersten Fans, die es kaum erwarten konnten. Nachdem das Singer-Songwriter Zwillings-Duo Amistat das Publikum mit ihren ruhigen Gitarren-Klängen einstimmte, war es um 20:00 Uhr dann soweit. Bukahara betraten die Bühne. Dass ein Sänger einer Band gleichzeitig Gitarre spielt ist ja nichts ungewöhnliches. Hier saß der Sänger allerdings hinter dem Schlagzeug – hat man vielleicht auch schonmal gesehen – aber bei Bukahara spielt der singende Gitarrist nun auch noch Schlagzeug. Hut ab. Die Band animierte das Publikum durchgehend zum Mitmachen und verbreitete gute Laune direkt ab der ersten Sekunde. Es verging kein Song ohne, dass die Fans, klatschten, tanzten, schunkelten oder mitsangen.
Die Mischung aus Folk, nordafrikanischen Rhythmen und einer Prise Singer-Songwriter-Charme wirkte fast wie ein musikalischer Zaubertrank, der das Publikum in eine Traumwelt versetzte. Die Kombination der Instrumente: Geige, Trompete, Gitarre, Tuba, Kontrabass und Drums sowie die raue und gleichzeitig warme Stimme des Lead-Sängers lassen die Band zu einer ganz einzigartigen Kombination verschmelzen.
Die vier Musiker haben unterschiedliche Wurzel und sind in den verschiedensten Teilen der Welt aufgewachsen. Sie haben sich während Ihres Jazz-Studiums an der Kölner Musikhochschule kennengelernt und gründeten 2009 die Band Bukahara. Zunächst machte die Gruppe Straßenmusik und spielte während gemeinsamer Reisen zahlreiche Konzerte. Umso glücklicher sind sie nun, dass größere Konzert-Locations, wie der Stadtpark, ausverkauft sind. Der Bandname ist laut Daniel Avi Schneider ein lautmalerisches Wort, das ein bisschen exotisch klingt, man weiß aber nicht genau woher es kommt.
Die Band spielte sich den Abend durch alle Alben durch und begeisterte das Publikum gleichermaßen mit Songs wie „Border” und “Same kind of people” aus dem aktuellen Album “Tales of the Tides”, sowie mit den tanzbaren Liedern “Afraid no more”, “Happy” oder “Wolken” aus dem vorigen Album. Sie beendetet das Konzert mit dem Hit “Eyes wide shut” aus einem älteren Album namens “Strange Delight”, der dann niemanden mehr still stehen ließ. Die talentierten Jungs von Bukahara hüpften scheinbar mühelos von Song zu Song, von Genre zu Genre, ob englisch oder deutsch. Sogar die Bienen in der grünen Heckenbegrenzung des Open-Air-Geländes haben wahrscheinlich mit den Flügeln zum Takt gewippt. Sie fühlten sich nämlich magisch von der Band angezogen. Eine Biene stach dem Sänger direkt beim ersten Song ins Bein. Das Konzert wurde natürlich dennoch durchgezogen.
Der Abend endete, wie er begann: Ein glückliches, tanzendes Publikum, das wahrscheinlich auch ein paar Tage nach dem Konzert mit dem einen oder anderen Ohrwurm durch die Gegend läuft. Bukahara haben bewiesen, dass sie nicht nur jede Menge Spaß und gute Laune verbreiten können, sondern auch ganz klar für Frieden und Menschlichkeit einstehen.
Wer dabei war, wird diesen Abend wohl so schnell nicht vergessen – und wer nicht dabei sein konnte, sollte eine nächste Chance nutzen, sich ein Konzert der Band anzuschauen. Es lohnt sich.
Text: Michèle Lemmermann
Fotos: Johanna Lippke