Vor vier Jahren veröffentlichte Portanet ihr Debütalbum „Freier Geist“. Darauf verband sie Einflüsse des französischen Chansons mit Post-Punk, Rock, New Wave und der Neuen Deutschen Welle. Gedichte von Goethe, Rilke und Heine dienten ihr als Inspiration, das Songwriting war kunstvoll und poetisch. Sie sang auf Englisch und in zwei ihrer Muttersprachen Deutsch und Französisch. Portanet wuchs in Paris auf und träumte früh davon, Musikerin zu werden. Um eben diese Kindheitsträume geht es auf „Chasing Dreams„. Auf den elf Tracks behandelt Portanet Themen wie Heimat, Identität, Selbstfindung, Kindheit, toxische Beziehungen und Mental Health, und singt zudem erstmals auf Spanisch. Was unsere Teamrezensierenden dazu zu sagen haben, lest ihr im Folgenden.
Jacky: Beim Hören von Sofia Portanets „Chasing Dreams“ ist mir als erstes die offensichtliche Vielfalt des sprachlichen Repertoires der Berlinerin aufgefallen. Während der Anfang des ersten Tracks „Ich Bin“ beinahe kirchlich daherkommt, geht es mit „Real Face“ eher kosmopolitisch modern auf Englisch weiter. Zwei Songs weiter gibt „Ballon“ absolute MIA. Vibes, bevor der fünfte Song erstmals mit Französisch auftrumpft. Was ich an diesem Konzept am spannendsten finde, ist die Tatsache, dass eine Theorie besagt, dass unterschiedliche Sprachen verschiedene Charaktereigenschaften hervorbringen. Ein bisschen wirkt das auch mit dem vorliegenden Album so, weil den Zuhörenden eine enorm große Varianz an Sprachen, Stimmungen und Songelementen präsentiert wird. Somit ist „Chasing Dreams“ ein extrem wandelbares und spannendes Werk, was zudem auch noch Spaß macht zu hören. (9-7-8)
Janina: Vier Jahre nach ihrem Debütalbum „Freier Geist“ legt Sofia Portanet nun mit ihrem neuen Album „Chasing Dreams“ nach. Die 11 Songs ihres neuen Albums behandeln Themen wie Heimat, Identität, Selbstfindung, Kindheit, toxische Beziehungen und Mental Health. Dabei zeigt sich Sofia Portanet viel persönlicher und verletzlicher als bei ihrem Debüt „Freier Geist“, deren Inspiration eher lyrischer als privater Natur waren. Sofia Portanet’s Musik bezaubert durch ihre verschiedenen Ebenen. Sie legt sich sprachlich nicht fest und verfasst Texte auf Deutsch, englisch und französisch. Der Sound ist geprägt von einem neu interpretierten 80er Vibe. Mit „Chasing Dreams“ zeigt Sophia Portanet, dass sie ihren eigenen Standard nicht nur halten, sondern auch ausbauen kann. (7-8-7)
Fotocredit: Tomas Eyzaguirre