Das Album „Digital Dreams“ von Torrential Rain überrascht mit einem faszinierenden Einblick in die Welt der künstlichen Intelligenz, während es gleichzeitig die Grenzen des modernen Metalcore sprengt. Diese innovative Herangehensweise an das Genre hat zweifellos einen bleibenden Eindruck hinterlassen und verdient eine kritische Betrachtung. Passend um Album, haben wir der Band ein paar Fragen gestellt.
Frontstage Magazine: Könnt ihr uns mehr über die Inspiration hinter euren Album „Digital Dreams“ und dem Konzept, künstliche Intelligenz in ein musikalisches Kunstwerk zu verwandeln, erzählen?
Gordy: Unabhängig von dem ganzen Chat GPT Hype kam bei mir die erste visuelle Konfrontation mit KI über einen Freund, der mir Midjourney gezeigt hat. Ich fand das unglaublich spannend mit ein paar Adjektiven oder einer „Ein-Satz-Vorstellung“ hochwertige Bilder zu kreieren, die man auch so schon 1zu1 als Artwork einer Single oder eines Albums hätte hernehmen können. Kurze Zeit später schickten wir uns innerhalb der Band verschiedenste Kreationen und konnten gar nicht mehr aufhören. Es war einfach crazy! Das Prozedere war total einfach und doch so unendlich. Somit entstand die Idee, jedem einzelnen Song einen visuellen Charakter durch ein eigenes Artwork zu geben. Die Grundidee haben wir dann mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geschaffen. In Zusammenarbeit mit Heart Taped Desings entstand der Feinschliff und das Herz der einzelnen Bilder, die jetzt alle im Booklet zu sehen sind.
Frontstage Magazine: Wie würdet ihr die lyrischen Themen auf dem Album beschreiben und welche Botschaft möchtet ihr mit diesen Texten an eure Fans vermitteln?
Gordy: Jeder Song in sich erzählt eine eigene Geschichte und behandelt Themen, die einem im Alltag beschäftigen können. Das geht von den ständigen Selbstzweifeln mit sich selbst, Verlustängsten oder dem Festhalten an dem eigenen großen Traum bis hin zu der Thematik unseres Titeltracks, dass künstliche Intelligenz Fluch und Segen zugleich ist. In unserem Pressetext steht der Satz, dass wir den Fans zeigen möchten: Du bist nicht allein! Das trifft es meiner Meinung am besten. Egal welches Thema dich beschäftigt, der Austausch mit anderen ist unglaublich wertvoll.
Frontstage Magazine: Welche kreativen Herausforderungen habt ihr bei der Gestaltung von „Digital Dreams“ als komplettes Studioalbum im Vergleich zu einzelnen Singles erlebt, und wie hat sich dies auf eure künstlerische Herangehensweise ausgewirkt?
Gordy: Bei den Singles, die wir vor dem Album veröffentlicht haben, konnten wir wirklich den Fokus immer zu 100 % auf diesen einen Song legen. Wir haben in jeder Single-VÖ neue Elemente ausprobiert und wussten am Ende, wo wir vom Sound her hin möchten. Wenn man die Songs von dem Album Transitions mit den einzelnen Singles ab 2020 vergleicht, ist klar zu hören, dass immer mehr Spielereien wie Synthesizer in das Songwriting integriert wurden. Daher würde ich sagen, dass sich diese acht Single Auskopplungen äußerst positiv auf unser Selbstvertrauen und das Einbinden von neuen Elementen ausgewirkt haben. Natürlich war es dann ein anderer Aufwand nicht nur eine Single zu recorden, sondern einfach 12 komplette Songs.
Frontstage Magazine: Das Album verspricht eine beeindruckende Reise für die Fans zu werden. Welche Emotionen oder Erfahrungen hofft ihr, dass die Hörenden während des Hörens von „Digital Dreams“ erleben werden?
Gordy: Grundlegend natürlich durch die Bank eine positive Erfahrung. Was kann erlebt werden? Songs und Lyrics wirken auf Menschen unterschiedlich, da jeder eigene Erfahrung im Leben macht und dementsprechend interpretieren kann. Ich weiß ganz sicher, dass für alle was dabei sein wird. Jeder Song ist in sich komplett anders und beim mehrfachen Hören werden immer wieder Besonderheiten auftauchen, die beim ersten Hören vielleicht noch nicht wahr genommen werden. Es ist ein bisschen so wie bei Bertie Botts Bohnen jeglicher Geschmacksrichtung: Jeder Song überrascht auf eine andere Art, aber am Ende weißt du, dass es Torrential Rain ist.
Frontstage Magazine: Welche Rolle spielt „Digital Dreams“ in der Entwicklung eurer Band und wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
Gordy: Ich denke hier jetzt einmal bewusst groß, denn man soll sich seine Träume ja schließlich immer gut visualisieren: Digital Dreams wird das Album gewesen sein, mit dem wir groß geworden sind, das uns auf die größeren Festivals und uns einen festen Stand in der Szene des modernen Metalcore gebracht haben wird. Wenn ich also danach gehe, heißt es für die Zukunft, möglichst viel Live spielen und den Menschen zeigen, dass der neue Sound auch auf der Bühne ein absolutes Live-Erlebnis sein wird.
Unsere Review zum Album findet ihr hier.
Fotocredit: Nioryn Photography