Als Progressive Metal getarnt verdrehen The Hirsch Effekt auf ihrem sechsten Langspieler „Urian“ wieder die Gewohnheiten. Das neue Album taucht musikalisch tief in die immer aufdringlicher werdende Ambivalenz aus Krisen und Alltag ein. Wad die neue Platte wirklich kann, das erfahrt ihr nun hier.
The Hirsch Effekt enthüllt mit „Urian“ ein fesselndes Album, das den Hörer auf eine außergewöhnliche akustische Reise entführt. Der Titel bezieht sich auf den ungebetenen Gast, der oft unerwünschte Probleme mit sich bringt. Über eine Spieldauer von knapp einer Stunde erstreckt sich das Album und das grade mal mit Acht Tracks und beeindruckt durch die geschickte Verschmelzung von kraftvollen Klängen und atmosphärischen Momenten.
Die Band zeigt ihre Meisterschaft darin, harte und sanfte Elemente zu einem harmonischen Ganzen zu verweben, was zu einer einzigartigen Klanglandschaft führt. Die Texte gewinnen an Persönlichkeit und widmen sich sozialpolitischen Themen, bei denen die Band ihre Standpunkte auf kritische Weise beleuchtet.
Die Musik von The Hirsch Effekt übermittelt klare Botschaften und spricht jene an, die oft über keine eigene Stimme verfügen. Die Band beschäftigt sich eingehend mit den Auswirkungen von Technologie und gesellschaftlichen Entwicklungen auf individuelle Identitäten. Trotz der dystopischen Elemente bleibt stets eine zivilisierte Hoffnung spürbar. „Urian“ schafft eine intensive Klangwelt, die den Hörer sowohl herausfordert als auch fesselt.
Der Track „Granica“ gehört zweifellos zu den Highlights. Er illustriert auf bemerkenswerte Weise die Fähigkeit der Band, musikalische Spannung aufzubauen. Mit einer Länge von fast 7 Minuten nimmt der Song den Hörer mit auf eine langsame und ruhige Reise, die in einem kraftvollen Finale kulminiert. Die sich allmählich aufbauende Intensität erzeugt eine packende Atmosphäre, die schließlich in einer eindrucksvollen Entladung gipfelt.
Ebenso eindrucksvoll ist der Track „Opus„, der mit beinah 10 Minuten der längste Song des Albums ist. Besonders bemerkenswert ist der Moment in der Mitte des Tracks, wo er in eine tiefere und herzlichere Ebene eintaucht. „Opus“ spricht sogar jene an, die den üblichen Sound von The Hirsch Effekt nicht unbedingt bevorzugen. Diese Vielseitigkeit und emotionale Tiefe machen den Song zu einem Höhepunkt, der die Band Fähigkeit unterstreicht, verschiedene Stimmungen geschickt zu kombinieren.
„Urian“ ist eine beeindruckende Weiterentwicklung für The Hirsch Effekt. Das Album hebt die Band auf ein neues Level, indem es die Verschmelzung von kraftvollen und sanften Elementen perfektioniert und dadurch eine außergewöhnliche klangliche Erfahrung schafft.
URIAN TOUR 2024
01.02.24 DRESDEN, Groovestation
02.02.24 BERLIN, Cassiopeia
03.02.24 STUTTGART, Juha West
08.02.24 WIESBADEN, Schlachthof
09.02.24 GÖTTINGEN, Exil
10.02.24 MARBURG, KFZ
15.02.24 SAARBRÜCKEN, Garage
16.02.24 ESSEN, Don’t Panic
17.02.24 HUSUM, Speicher
22.02.24 KÖLN, Blue Shell
23.02.24 ERLANGEN, E-Werk
24.02.24 OSNABRÜCK, Bastard Club
Fotocredit: Vollvincent