Da hat sich die Rockwelt doch glatt zwölf Jahre Zeit genommen, um ein weiteres Meisterwerk von Staind zu erleben. Aber hey, wie sagt man so schön? Gute Dinge kommen zu denen, die warten, und „Confessions of the Fallen“ ist zweifellos das Warten wert. Das neue Album der US-amerikanischen Rockband zeigt wieder mal auf’s Neue, dass die Band die Kunst beherrscht, verschiedene Emotionen und Stimmungen in einem einzigen Werk zu vereinen. Es ist fast so, als würden sie eine musikalische Achterbahnfahrt erschaffen, die uns von wütenden Ausbrüchen zu nachdenklichen Momenten mitnimmt.
Die Platte startet mit der energetischen Single „Lowest In Me“, die in den aktiven Rockcharts bereits fest verwurzelt ist. Und „Cycle of Hurting“ ist das beste Beispiel für die emotionalen Up’s and Down’s, die das elfte Studioalbum der Band so besonders machen. Mit einer treibenden Gitarre und dem intensiven Gesang von Aaron Lewis reißt uns der Song mit, während er gleichzeitig Raum für tiefe Reflektion schafft. Doch es sind nicht nur die instrumentalen Elemente, die beeindrucken. Staind haben sich auch bei den Texten selbst übertroffen. „Was Any of it Real?“ gräbt tief in die Gedanken über die Vergangenheit und was davon eigentlich echt war, während „Hate Me Too“ eine verzweifelte Suche nach Selbstakzeptanz und Vergebung darstellt.
Die Vielfalt der Stile auf diesem Album ist bemerkenswert. Tracks wie „Out of Time“ und „In This Condition“ zeigen die Band von ihrer melodischen Seite und beweisen, dass sie sich nicht auf einen einzigen Klang festlegen lassen. Vielmehr verzaubern sie mit fließenden Arrangements und überraschenden Dynamikwechseln, die eine hypnotische Atmosphäre schaffen. Das ist die wahre Magie von Staind – ihre Fähigkeit, sich ständig neu zu erfinden, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen.
Die Melancholie ist zwar immer noch ein Markenzeichen von Staind, aber sie zeigen auch ihre hoffnungsvolle Seite. Denn ein Highlight von „Confessions of the Fallen“ ist zweifelsohne „Here and Now“. Dieser Track fängt das Gefühl ein, im Moment zu leben und das Gute im Leben zu schätzen. Die euphorische Melodie und die ermutigenden Texte erzeugen eine Atmosphäre der Hoffnung und des Aufbruchs. Doch auch das erfrischend optimistische „Better Days“ erinnert uns daran, dass Staind sich nicht scheuen, das Schöne anzuerkennen – eine erfrischende Kehrtwende, die unsere musikalischen Herzen höher schlagen lässt.
„Confessions of the Fallen“ ist ein Album, das nicht nur auf der Oberfläche kratzt, sondern tief in die Seele eindringt. Aaron Lewis hat eine unglaubliche Fähigkeit, durch seine ehrlichen Texte eine Verbindung zu seinen Hörer*innen herzustellen. Es ist fast so, als würde er unsere eigenen inneren Gedanken und Konflikte in Worte fassen. „Ich arbeite mich immer noch durch meine Probleme“, gesteht Lewis. Und das spürt man in jedem Song. Diese 10 Tracks sind wie eine ehrliche Unterhaltung mit einem alten Freund, der einem sein Herz ausschüttet.
Staind sind zurück und besser als je zuvor. Sie haben ihre Wurzeln bewahrt, aber auch mutig neue Wege eingeschlagen. „Confessions of the Fallen“ ist ein Tribut an die Fans, die geduldig gewartet haben, und an die Band selbst, die ihre musikalische Reise fortsetzt. Dieses Album ist ein Beleg dafür, dass die Kraft der Musik niemals erlischt.
Mit einem Fuß in der Vergangenheit und einem in der Zukunft, liefert „Confessions of the Fallen“ den perfekten Soundtrack für all jene, die auf der Suche nach einem echten Rockerlebnis sind. Staind haben es geschafft – sie haben unsere Geduld belohnt und uns ein Album beschert, das die Wartezeit mehr als rechtfertigt.
Fotocredit: Steve Thrasher / Offizielles Pressebild