In den letzten über 15 Jahren haben sich Asking Alexandria ihrer Kunst verschrieben und sich dabei einen wohlverdienten globalen Ruf als kraftvolle Songschreiber und beeindruckende, versierte Darsteller erworben. „Where Do We Go From Here?“ sieht die Band sich von den beliebtesten Songs in ihrer Diskografie inspirieren lassen. Sie versprechen, den Respekt ihrer anspruchsvollen Fanbasis zu verdienen und auch neue Fans anzuziehen, indem sie kontinuierlich mit elektronischen Elementen experimentieren, dabei jedoch ihrem charakteristischen Metalcore-Klang treu bleiben, der sie so erfolgreich gemacht hat. Hat die Band es wirklich geschafft diesem Versprechen gerecht zu werden? Das erfahrt ihr nun hier in unserer Teamreview.
Kevin: Ich gestehe mir ein, dass Asking Alexandria in meiner Jugend zu den Bands gehören, die einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Die Alben „Stand Up and Scream“ (2009) und „Reckless and Relentless“ (2011) zählen für mich bis heute zu den herausragendsten Werken im Bereich des Metalcore. Insbesondere die elektronischen Einflüsse haben mich stets begeistert und beeindruckt. Nun, da die Band bereits ihr neuntes Album veröffentlicht hat, muss ich leider eingestehen, dass sie mich nicht erneut in vollem Maße überzeugen konnten. Das Album präsentiert sich als solides Werk im Metalcore- und Rockgenre und ist zweifellos eine Verbesserung im Vergleich zu den Alben „Like a House on Fire“ (2020) und dem jüngsten Werk „See What’s on the Inside“ (2021). Die Band hat zweifelsohne den Versuch unternommen, an die alten Tage und ihren ursprünglichen Sound anzuknüpfen, doch meiner Meinung nach ist ihnen dies nicht vollständig gelungen. Mir fehlt die Überzeugungskraft, die Danny (der Frontsänger der Band) einst ausstrahlte. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass das Album schlecht ist. Songs wie „Psycho„, „Kill It With Fire“ oder auch der Eröffnungssong „Bad Blood“ sind solide Rock-/Metalcore-Stücke und im Kontext von Asking Alexandria durchaus beachtlich. Dennoch vermisse ich den Ohrwurm-Faktor vergangener Tage, wie beispielsweise bei „A Candlelit Dinner With Inamorta“ oder „Alerion„. Es ist unbestreitbar, dass Bands sich im Laufe der Zeit verändern. Vielleicht spielen hier auch die Veröffentlichung von drei Alben in nur vier Jahren eine Rolle. Daher muss ich mich wiederholen: Asking Alexandria haben zweifelsohne leider nur ein solides Album geschaffen. (6-7-8)
Jana: In diesem Album schöpfen die Musiker aus den Tiefen ihrer Diskografie und versprechen eine Reise durch ihre beliebtesten Klanglandschaften. Die Hörer*innen werden auf eine nostalgische Reise mitgenommen, während die Band geschickt elektronische Elemente einfließen lässt. Dennoch bleibt das Markenzeichen des Metalcore-Sounds erhalten, der Asking Alexandria zu Stars gemacht hat. Das Album als Ganzes zeigt solide Handwerkskunst und vertraute Elemente, die langjährige Fans zu schätzen wissen. Doch trotz dieser Vertrautheit fehlt es dem Album an einer mutigen Innovationskraft. Es bleiben altbewährte Stärken, doch der Sprung ins Ungewisse bleibt aus, was zu einer gewissen Mittelmäßigkeit führt, die Asking Alexandria nicht ganz ausbrechen können. (6-6-7)
Fotocredit:Danny Worsnop