Schlaue Festivalveranstalter*Innen wissen, diese Band sollte im Line-Up nicht fehlen: die Broilers aus Düsseldorf. Deswegen waren sie natürlich auch beim diesjährigen Deichbrand Festival mit von der Partie. Wir waren vor Ort und haben das natürlich genutzt und uns Keyboarder Chris geschnappt, um mit ihm ein wenig zu plauschen. Dabei haben wir unter Anderem herausgefunden, wer in der Band das quengelnde Kind ist, welches Jubiläum nächstes Jahr ansteht und welcher Broilers Song am liebsten live performt wird.
Frontstage Magazine: Da wir uns hier auf dem schönen Deichbrand Festival befinden – erzähl doch mal: was ist dein erster Gedanke, wenn du an dieses Festival denkst?
Chris: Der Whirlpool im Backstage Bereich, da kann ich mich noch dran erinnern, dass wir da mal richtig schön abgeschimmelt haben. Und ich glaube beim letzten Mal, als wir hier waren, da wurde es abgebrochen wegen einer Sturmwarnung. Da kamen wir an und sind leider direkt wieder gefahren.
Frontstage Magazine: Ohje, als ich euch das letzte Mal hier gesehen habe, da wurde es Gott sei Dank nicht abgebrochen! Du hast eben schon, abseits des Aufnahmegeräts erzählt, du bist gestern Abend in den Tourbus gestiegen, eingeschlafen, dann aufgewacht und warst auf einmal hier. Wie läuft es jetzt für euch ab, wie vertreibt ihr euch bei dem Schietwetter die Zeit bis zu eurem Gig?
Chris: Im Wesentlichen sitzen wir jetzt rum und warten bis 21 Uhr. Dann singen wir uns ein und anschließend geht’s auf die Bühne. Aber erstmal steht jetzt hauptsächlich viel Warterei an.
Frontstage Magazine: Kommen wir mal vom Festival zu euren eigenen Shows. Da habt ihr diesen Sommer schon einige gespielt und habt noch ein paar auf der Liste. Mit dabei: einige sehr coole Vorbands. Wie ist denn diese Auswahl zustande gekommen?
Chris: Also die Vorbands suchen wir uns eigentlich immer selber aus und gucken da immer was uns so gefällt, was uns umtreibt, auf wen wir Bock haben und versuchen dann irgendwie alles mitzunehmen, was dementsprechend auch Bock hat und zusagt. Dieses Jahr freue ich mich am meisten auf The Generators. Mit denen haben wir 2007 die Vanitas Tour gespielt, da haben die supportet und das war echt so eine kleine richtig nette Tour mit denen. Dann sind die aber ein bisschen in der Versenkung verschwunden und haben sich jetzt, in diesem alten Line-Up, wieder neu reformiert. Da freu ich mich sehr auf ein Wiedersehen!
Frontstage Magazine: Man wächst auf Tour wahrscheinlich auch zusammen wie so eine kleine Familie oder?
Chris: Absolut! Auf der Tour haben wir uns angefreundet und sind dann auch in Kontakt geblieben. Teilweise haben wir uns sogar gegenseitig im Urlaub besucht. Die waren mal hier bei uns, wir waren mal drüben in den USA. Das ist echt schön!
Frontstage Magazine: Ihr als Broilers bezeichnet euch ja sowieso als Familie. Wenn du da die Rollen verteilen müsstest, Vater, Mutter, das quengelnde Kind, Hund, Katze, Maus… wer ist denn da wer?
Chris: Oh das ist ne gute Frage! Das wechselt hin und wieder. Aber der Papa ist Sammy, die Mama natürlich Ines. Wobei unsere liebe Tjorven, die uns betreut, auch sehr gerne mal die Mama-Rolle einnimmt und die quengelnden Kinder sind wir glaube ich alle mal. Gestern Abend zum Beispiel!
Frontstage Magazine: Jetzt seid ihr hier, also alles wieder gut – mal abgesehen vom Wetter. Lasst ihr euch bezüglich eurer Gigs davon beeinflussen?
Chris: Nö, also ich überhaupt nicht. Ich bin ja auch leidenschaftlicher Camper und bei Schön-Wetter kann das ja jeder! (lacht)
Frontstage Magazine: Das ist wahr! Was sind denn immer eure letzten Taten, bevor es für euch auf die Bühne geht?
Chris: Erstmal gibt’s unseren leckeren Gin, dann singen wir uns ein, meistens mit „Zurück zum Beton“, dann gibts‘ Küsschen links, Küsschen rechts und dann geht’s los.
Frontstage Magazine: Wo wir gerade schon beim Einsingen sind. Welchen eurer Songs spielst du denn eigentlich am liebsten auf der Bühne?
Chris: Aktuell „Schwer verliebter Hooligan“, der macht einfach Spaß zu spielen!
Frontstage Magazine: Der macht auch Spaß zu hören! Wie schaut es denn albumtechnisch aus? Letztes Jahr habt ihr ja ein Live-Album rausgehauen. Gibt es da bald Nachschub?
Chris: Aktuell ist da noch nichts geplant. Wir werden jetzt erstmal dieses Jahr zu Ende spielen, da kommt ja noch ein bisschen was und was danach passiert, ist noch gar nicht so richtig geklärt. Wir lassen das Jahr erstmal zu Ende gehen und dann schauen wir, was 2024 noch so bringt.
Frontstage Magazine: Ihr habt ja auch ne ganz besondere Art & Weise das Jahr ausklingen zu lassen, nämlich mit zwei Konzerten in Düsseldorf unter dem Motto: „Broilers Santa’s Action-Club“ – zwei Weihnachtskonzerte. Wie kam die Idee dazu?
Chris: Wir haben das in der Form, auch mit Songs vom Weihnachtsalbum, zum ersten Mal letztes Jahr gemacht und das war so schön, kam so gut an, dass wir gesagt haben, wir machen das einfach wieder. So lange die Leute das wollen und wir Bock drauf haben, warum nicht? Wer weiß, vielleicht machen wir das jetzt jedes Jahr.
Frontstage Magazine: Dann auch mit Glühweinverkauf oder in eurem Fall Glühgin?
Chris: Ich glaube wir hatten mal ein Rezept für Glühgin aber den gab’s letztes Jahr nicht. Ist aber ne super Idee!
Frontstage Magazine: Nächstes Jahr feiert ihr 30-jährige Bandgeschichte. Dann ist es ja auch fast nicht mehr so lang bis zum 50. Jubiläum. Was macht ihr denn dann?
Chris: So weit denken wir noch gar nicht. Wir wissen ja noch nicht mal, was nächstes Jahr passiert. (lacht)
Frontstage Magazine: Manche haben ja ihren strikten Plan, da gehöre ich zwar auch nicht zu aber ich dachte ihr vielleicht.
Chris: Ne, wir definitiv auch nicht!
Frontstage Magazine: Naja dann würd ich sagen, wir sprechen uns einfach in 21 Jahren nochmal! Danke für deine Zeit und deine Antworten!
Chris: Danke dir!
Fotocredits: Robert Eikelpoth