Hot Milk haben ihre Premiere mit dem Album „A Call To The Void“ angekündigt, das am 25. August 2023 über Music For Nations die Bühne betritt. Für einige mag es sich wie eine Ewigkeit des Wartens anfühlen, doch für Hot Milk war stets klar, dass sie sich erst dann ins Albumabenteuer stürzen würden, wenn sie wirklich bereit sind. Was verbirgt sich hinter den Kulissen? Wie verkörpern sie diese Werte in ihrer Musik? Können sie die Erwartungen erfüllen und vielleicht sogar übertreffen? All das und mehr werden wir nun in unserer Teamreview erkunden für euch.
Kevin: Hot Milk waren für mich stets eine Band, die auf der Bühne lebendig wird, kaum oder nie aber den Weg in meine Playlist gefunden hat. Nicht etwa, weil ihnen das Talent dazu fehlen würde, sondern weil sie zweifellos zu den herausragendsten Live-Acts ihres Genres gehören. Ihre Live-Auftritte sind derart überzeugend, dass selbst ihre eigenen Songs schwerlich diese Erwartungen erfüllen könnten. Doch halt, was haben Hot Milk hier mit ihrem Erstlingswerk „A Call To The Void“ abgeliefert? Es ist ein wahres Feuerwerk, komprimiert in elf Songs, von denen keiner in Monotonie verfällt, sich je langweilig anhört oder gar identisch klingt. Diese Zusammenstellung von Songs ist in der heutigen Rocklandschaft selten anzutreffen. Titel wie „PARTY ON MY DEATHBED„, „ZONED OUT“ oder auch „MIGRAINE“ strahlen eine derartige Energie aus, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe, zumindest nicht im Rock-Genre. Da kann man sich mit Vorfreude auf ihre Clubtour im bevorstehenden Winter stürzen, obwohl die Veranstaltungsorte kaum im Stande sein werden, der Band und ihrem Können gerecht zu werden. (10-9-9)
Jacky: Debüt, Debüt, wir sehen ein Debüt – und was für eines! Alle, die sich dafür entscheiden dem Ruf der Leere zu folgen, sollten sich lieber anschnallen. Die Band hält nichts zurück. So beginnt auch nach kurzem einstimmungsvollem Intro das Werk energiegeladen und gibt mit den ersten zwei Songs eine sehr gute Beschreibung dessen, wohin die Reise geht. Der vierte Track des Albums trägt den klangvollen Titel „PARTY ON MY DEATHBED„. Der Song ist genauso losgelassen und wahnsinnig gut, wie es der Titel vermuten lässt. Damit avanciert er für mich zum absoluten Herzstück des Albums und sollte auf jeden Fall angehört werden, auch wenn man den Rest des Longplayers nicht schaffen sollte. Dafür würde es meiner Meinung nach jedoch gar keine guten Gründe geben. Die Energie bleibt gleichmäßig hoch, die Lyrics holen einen ab und die schwungvollen Gitarrenriffs tun ihr Übrigens. Fans von Rockmusik mit Emo-Flair sollten sich diese Platte als eine der besten 2023 definitiv merken. So eine Art Debüt lieben wir. (10-9-9)
Janina: Mit „A Call To The Void“ erscheint das langersehnte Debütalbum von Hot Milk. Das Warten hat sich definitiv gelohnt. Die Band zieht einen bereits mit dem Intro „Welcome to the…“ in den Bann. Der Übergang zu „Horror Show“ ist zwar nicht ganz gelungen, der Track dafür umso mehr. Der Sound von Hot Milk ist temporeich und kraftvoll. Am besten gefielen mir die Songs „Party On My Deathbed“, „Alice Cooper’s Pool House“, „Over Your Dead Body“, „Migraine“, „Breathing Underwater“ und „Forget Me Not“. Hot Milk haben mit „A Call To The Void“ ein herausragendes Debüt erschaffen, das Spaß macht, aber auch ernste Noten hat. Es ist überraschend und man entdeckt bei jedem erneuten Hören etwas Neues. (8-8-8)
Jana: Bis zur Rezension ihres Debüt-Albums war Hot Milk überhaupt nicht auf meinem Musikradar. Als ich jedoch einige ihrer Songs zum ersten Mal hörte, fragte ich mich, warum sie bisher völlig an mir vorübergegangen waren. Ich liebe Emo. Ich feiere elektronische Sounds – und ich brauche harte Riffs wie die Luft zum Atmen. Hot Milk hätten mir eigentlich schon längst über den Weg laufen müssen. Aber naja. Besser spät als nie. Was mich an den energiegeladenen Musizierenden aus Manchester besonders beeindruckt, ist ihre facettenreiche musikalische Bandbreite: Ein bisschen softe Klänge hier, ein paar elektronische Beats da – und zur Abwechslung gibt’s ein bisschen auf die Fresse. Und all diese geballte Cross-over-Kombo findet sich auch auf ihrem Debütalbum „A Call To The Void“ wieder. Es ist eine Platte, die sowohl Anhängern von The Prodigy gefallen dürfte als auch hartgesottenen Paramore-Fans. Um gar nicht erst um den heißen Brei zu reden, sondern es direkt auf den Punkt zu bringen: „A Call To The Void“ ist ein Debütalbum, das mit beeindruckender Vielseitigkeit überzeugt und die Vorfreude auf zukünftige Werke der Band weckt. (8-8-8)
Hot Milk Live 2023
12.11.2023 Hamburg – Headcrash
13.11.2023 Berlin – Badehaus
15.11.2023 Köln – MTC
Fotocredit: Johanna Lippke