“Mein Ziel war es, einen Lovesong zu schreiben, der bloß nicht cheesy klingt und die Realität widerspiegelt.” – Dies ist dem Hamburger Indie-Newcomer Poul Jacobsen mit Leichtigkeit gelungen.
So kommt sein neuer Song in einem rotzigen Indie-Sound daher, dem sich der Musiker abseits von musikalischen Modeerscheinungen seit jeher verschrieben hat. Wie gut, dass sein Musikstil in Zeiten von 2000er-Nostalgie und „good 4 u“ jetzt wieder die Charts dominiert. „Für meine neue EP habe ich mich gefragt: Wie kriegt man die Musik, die mich seit meiner Jugend prägt, ins neue Zeitalter? Wie klingt Britpop und Hamburger Schule 2.0?“
Die Antwort darauf zeigt Poul Jacobsen in seiner neuen Single „Passagier“ und klingt dabei wie eine Kreuzung von John Mayer und Thees Uhlmann. Ein Liebeslied, dass mit bildgewaltigen Texten völlig ohne Kitsch auskommt. Aus Jacobsens Musik hört man das Norddeutsche raus. Eine Melancholie und Leichtigkeit liegen in der Luft, verzerrte Lagerfeuerakkorde schweben über einer rotzig-energetischen Rhythmusgruppe. Damit gibt er einen Vorgeschmack auf seine Debüt-EP mit dem treffenden Titel „Ein Weg der so nicht in den Büchern steht“. In der Single „Passagier“ wird von einem Road-Trip in einer Beziehung erzählt – doch ohne jemals in Schnulze zu verfallen. „Du legst deinen müden Kopf auf meiner Schulter ab. Du sagst dieser alte Sitz bohrt sich in dein Schulterblatt. Ich riech an deinen Haaren, hab dich immer noch nicht satt.“ Lyrisch wie musikalisch beherrscht er sein Handwerk, geschliffen über unzählige Gigs und geschriebene Songs über ein Jahrzehnt in der Musikindustrie hinweg.
Den Track findet ihr z.B. hier.
Fotocredit: Simon Stoeckl