Reduzierte, organische Elektronik baut ein stimmiges Gerüst auf, das so spartanisch ist, dass es schon fast an Soundkunst grenzt.
Darüber entfaltet sich Elkes Stimme, die sofort alle früheren Begegnungen mit der talentierten und ziemlich einzigartigen Sängerin wieder hervorholt: Elke Brauweiler ist eine Ikone in der deutschen Musiklandschaft, die mit ihrer für sie so typischen stoisch-ewig jungen Stimme dem Song eine völlig neue Persönlichkeit entlockt, wenn sie Ebene um Ebene aufbaut, um dann im Refrain in eine wunderbare Klang-Kaskade mit gezupften Streichern zu münden. Der im Original rumpelige Indie-Hit aus dem Jahr 1994, den von SPEX bis VIVA alle relevanten Medien feierten, etablierte eine ganz neue Generation deutscher Bands, die Musikgeschichte schrieben – Elke Brauweiler verleiht ihm in ihrer Version minimalistisch Eleganz. Und – dass Elke Brauweiler heute selber Teil dieser Musikgeschichte ist, ist unbestritten.
Die Künstlerin hat ihre ganz eigene Nische gefunden: Das Covern. Elke sucht und findet Songs, um sie zu covern – und ihnen mit ihren Treatment komplett neues Leben einzuhauchen. Sie hat eine ungewöhnliche Art, sich die Stücke zu eigen zu machen, dem Original unbedingt ebenbürtig: Mit viel Vokal-Kunst und einer herrlich erfahrenen Aura, gleichzeitig voller Leichtigkeit geht sie in den Kern des Songs, um die Essenz heraus zu schälen. Hochwertiges Song-Öl, sozusagen.
Bis Ende Juni wird Elke Brauweiler vier Cover-Song veröffentlichen, um dann schließlich eine ganze EP zu releasen.
Den Anfang macht nun also „Universal Tellerwäscher“ im Original von Die Sterne, begleitet von einem mehr als passenden Video, das Stephanie von Beauvais für Elke Brauweiler komponiert hat, mit Eindrücken von ihrer China-Reise.
Fotocredit: Anke Phoebe Peters