Nina Chuba macht 2023 genau dort weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört hat. Nach vier Wochen auf Platz 1 der deutschen Singlecharts mit ihrer Single „Wildberry Lillet“ gab es im Dezember für über 100 Millionen Streams und mehr als 450.000 verkaufte Einheiten Gold und Platin in Deutschland und Österreich sowie Gold in der Schweiz. Außerdem nahm die gebürtige Hamburgerin gleich zwei 1Live Krone Awards, nämlich für „Beste Newcomerin“ und „Bester Hip-Hop / R&B Song“ mit nach Hause, und performte nicht nur bei der Verleihung mit Marteria, sondern begleitete den Rapper außerdem als gefeierter Support auf dessen „Vollkontakt“-Tour durch die größten Arenen des Landes. Und die Premium-Box zu ihrem Debütalbum „Glas“ ist seit Wochen restlos ausverkauft. Nun erscheint diese Woche ihr Debütalbum. Was dieses kann, erfahrt ihr hier.
Kevin: Lange haben Fans auf diesen Moment warten müssen. Nina Chuba präsentiert uns endlich ihr Debütalbum, was unglaubliche 19 Tracks umfasst, was heutzutage echt viel für ein Album ist. Aber hier muss man auch sagen, dass die meisten Songs keine drei Minuten dauern. Aber das tut hier nichts zur Sache. Nina beweist mit dieser Platte ganz klar, warum sie seit gut anderthalb Jahren immer wieder die Charts dominiert und ihre Konzerte restlos ausverkauft sind. Ihre Songs sprechen vielen aus der Seele oder sind der perfekte Soundtrack für einen unvergesslichen Party-Abend. Nina Chuba beherrscht beides und zeigt dies eindrucksvoll. Songs wie „Wildberry Lillet“ oder „Glatteis“ könnten nicht passender sein. Nina tut das, was sie will und das kommt an. Mit 24 Jahren droppt sie Songs, die aus der Feder von alten Hasen sein könnten. Und dabei ist ihre erste Debüt-EP gerade mal aus dem Jahre 2020. Von Nina und vor allem von diesem Album werden wir noch lange etwas haben. (9-9-8)
Jacky: Wie löst man die schwierige Aufgabe, wenn man wie Nina Chuba, letztes Jahr mit „Wildberry Lillet“ die Single überhaupt abgeschossen hat, ausnahmslos alle Menschen in Deutschland diesen Song gehypt haben und dich ausschließlich damit identifizieren, du jetzt aber dein Debütalbum vorstellen sollst? Das habe ich mich wirklich gefragt, bevor ich mir „Glas“ der 24-jährigen angehört habe. Und im nächsten Schritt steht die Frage im Raum, wie man so etwas reviewt, wenn man weiß, dass sie der nächste Star von heute und morgen ist. Man will das Werk nicht in den Himmel loben, aber auch nicht zerreißen, also versuche ich möglichst objektiv zu beschreiben, dass sie ihre Herausforderung echt bestmöglich bestreitet. Mir gefällt besonders der Flow über weite Strecken. Damit meine ich im Speziellen den Beat, wie der Rhythmus ineinander fließt und der Bass es beständig weiterführt. Die Songs, die das am stärksten zeigen, sind „Mondlicht“ (auch wenn dies im gesanglichen Part etwas schwächer ist) und „Solo„. Textlich bewegt sich die Hamburgerin zwischen dem Rap angepasster Attitüde und einer gewissen Verletzlichkeit, wie etwa in „Alte Bilder“ oder „Neben dir„, sodass die Texte meistens überzeugen. Auf diese Weise kann man vielen Songs etwas Positives abgewinnen, wie zum Beispiel den Fakt, dass Provinz und Nina Chuba als Feature einfach nur füreinander gemacht sind. Schlussendlich finde ich „Wildberry Lillet“ vielleicht mittlerweile sogar ein bisschen überschätzt, denn die anderen Singles wie etwa „Glatteis“ oder „Ich hass dich“ wirken im Kontext des Albums viel stärker und können es locker mit dem Hit aufnehmen. Somit beweist Nina Chuba, dass sie ein, möglicherweise etwas zu ausgedehntes, Debüt auf die Beine stellen konnte, was den hohen Standards ihres Druchbruches gerecht wird und beweist, dass sie eine wirklich gute Künstlerin mit dem notwendigen Gespür für Musik ist, sodass wir ihren Namen in Zukunft ganz sicher zurecht nicht mehr vergessen werden. (9-7-8)
Janina: Im Sommer 2022 ist vermutlich niemand an dem Song „Wildberry Lillet“ vorbeigekommen und bis heute habe ich den Song im Kopf, wenn ich auf einer Getränkekarte Wildberry Lillet entdecke. Mit „Glas“ veröffentlicht Nina Chuba nun ihr erstes Studioalbum. Vorab erschien die Single „Mangos mit Chili“, die ähnlich aufgebaut ist wie „Wildberry Lillet“ – der eigene Stil von Nina gepaart mit eingängigen Beats und Lyrics, die einen einfangen. Das Album ist hingegen abwechslungsreicher und zeigt eine große musikalische Bandbreite, die auch sanftere Töne beinhaltet (z.B. „Glas“). Meine Favoriten sind „Neben mir“, „Fieber“, „Ich glaub ich will heute nicht mehr gehen“ (feat. Provinz) und „Glas“. (8-8-7)
Fotocredit: Albumcover