Das französische Duo Agar Agar (Clara Cappagli & Armand Bultheel) ist eine der größten Überraschungen, die Frankreich in den letzten Jahren hervorgebracht hat: ein Duo, mit dem niemand wirklich gerechnet hat und dem es gelungen ist, den perfekten Raubüberfall zu begehen, und das fast ohne Promo und ohne Hilfe des Showbiz. Ihre erste EP „Cardan“ mit Songs wie „Prettiest Virgin“ und „I’m That Guy“ war ein Riesenerfolg und erregte die Aufmerksamkeit der französischen und internationalen Presse. Ihr gefeiertes Debütalbums „The Dog and The Future“ sorgte für Furore: es hagelte Lobeshymnen von Kritiker*innen und Tastemaker Medien auf der ganzen Welt. Nun steht ihr neues Album „Grass“ in den Starlöchern. Was das Album zu bieten hat, das erfahrt ihr hier.
Kevin: Nachdem wir letzte Woche schon Hyphen Hyphen aus Frankreich zur Review bei uns hatten, geht es diese Woche mit Agar Agar mit dem nächsten französischen Act weiter. Es ist eine Band, die bis dato gar nicht auf meinem Musikradar erschienen ist. Mit ihrem kommenden Album „Player Non Player“ hörte ich zum ersten Mal die Musik der Franzosen und muss sagen, dass ich hin und weg bin. Gleich der Eröffnungstrack „Grass“ ist eine Indiepowerhymne, die ihresgleichen sucht. Alle weiteren Tracks werden mit 80er Jahre Synthiesound und einem Gespür für Indiemusik durchflutet. Die Stimme der Sängerin erinnert stark an die Musik von The Sounds. Das Album wirkt soundtechnisch wie ein Videospiel der 80er Jahre: es baut sich bis zum Finale immer mehr Spannung auf. „Is Over“ liefert den perfekten Abschluss für etwas Besonderes. Egal, ob Album, das epische Finale eines Filmes mit Happy End oder eben ein Ende des besagten Videospiels, Agar Agar hätten mit „Player Non Player“ den passenden Soundtrack parat. (9-9-9)
Lisa: Einmal alles, bitte, mit extra Synthie! Ich schätze, das war der Wunsch von Agar Agar, als sie an der Soundeffekte-Theke standen. Gute Wahl! „Player Non Player“ fasziniert mit unglaublich eindringlichen Beats und erfrischenden Melodien. Gleich der erste Song „Grass“ überzeugt mich total und ist für mich eines dieser Lieder, mit denen ich nachts im Auto durch Berlin fahren will. Die Platte von Agar Agar lädt die Zuhörenden dazu ein, vom Alltag abzuschalten, um in den Songs zu versinken. Gleichzeitig überrascht sie immer wieder. Gerade wenn du dich auf einen Beat eingestellt hast und in einer Stimmung angekommen bist, passiert etwas, der Beat ändert oder erweitert sich und du tauchst noch tiefer in die klangliche Welt von Agar Agar ein. (8-7-8)
Fotocredit: ERwanFichou