In den Annalen der alternativen Rockgeschichte des 21. Jahrhunderts gibt es nur wenige Künstler*innen, die einen längeren oder merkwürdigeren Schatten werfen als der finnische Love-Metal-Pionier Ville Valo. Immerhin gehörte seine Band HIM zu den kultigsten und eigenwilligsten Gruppen des Jahrtausends. Eifrig verehrt, schadenfroh geschmäht, aber unmöglich zu ignorieren, hinterließ ihre Musik eine unauslöschliche Spur bei einer weltweiten Schar von Fans. Die scharlachroten Buchstaben standen für His Infernal Majesty. Ihr Gründer stand für etwas, das in erfreulicher Weise nicht mit dem Status quo übereinstimmte. Nun meldet sich Ville Valo mit seinem Debütalbum als Solokünstler zurück! Was wir zu seinem Album „Neon Noir“ zusagen haben, das erfahrt ihr hier.
Kevin: 26 Jahre lang haben uns HIM um Frontsänger Ville Valo mit ihrem einzigartigen Sound und ihrer Rockmusik verzaubert. 2017 war dann Ende und es wurde ruhig. Nun steht Ville Valo mit seinem Debütalbum „Neon Noir“ in den Startlöchern. Und was soll ich sagen, mit so einer Platte habe ich weiß Gott nicht gerechnet. Insgesamt sind es zehn Tracks gworden, die nur so vor Emotionalität, Rocksound sowie jeder Menge stimmlicher Perfektion strotzen. Gleich der Opener-Track „Echolocate Your Love“ führt uns in eine neue und zugleich alte Welt, die wie eine Mischung aus den guten alten HIM Zeiten, aber auch dem neuen, individuellen Feeling des neuen Ville Valos ist. Songs wie „Baby Lacrimarium“ oder „Saturnine Saturnalia“ bringen in Ville Valo das Beste aus 32 Jahren Musikgeschäft hervor. Fans, die HIM geliebt haben, müssen sich bei diesem Debütalbum keine Sorgen machen. Es wird sie vollends begeistern, und sie genau dort abholen, wo HIM sie 2017 verlassen hat, und sie darüber hinaus in ganz neue Welten bringen. (9-9-8)
Jacky: Ob man Ville Valo oder vormals HIM nun gut findet oder nicht, man kann es nicht anders sagen als dass der Finne einer der musikalischen Genies unserer Zeit ist. Es ist unendlich beeindruckend, wie der Ausnahmekünstler nach wie vor einen ganz und gar einzigartigen, unverwechselbaren Sound schafft, den man irgendwie sofort fühlen kann. Bei seinem Solo-Debüt „Neon Noir“ braucht es genau einen Track um genau das zu verstehen. Auch wenn das Tempo danach minimal verringert wird, setzt Ville Valo mit diesem Album die Maßstäbe in Sachen Sounddesign für alle noch kommenden Alben im Jahre 2023 direkt mehr als ambitioniert hoch. Dabei verliert er seine Love Metal Wurzeln nicht aus den Augen und kreiert dennoch etwas Neues, was alte und neue Fans ganz sicher verzaubern wird. (9-8-10)
Lisa: Nanu, ist das etwa Ville Valo? Ich war zugegebenermaßen nie der größte HIM-Fan, aber hab mich immer gefreut, wenn ein Song der Skandi-Rocker im Radio lief. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass Ex-Frontmann Ville Valo mit seinem ersten Solo-Album zurück ist und da anknüpft, wo er mit HIM aufgehört hat: düstere, unter die Haut gehende Melodien, kombiniert mit noch düstereren, tiefgreifenden Lyrics. Bestes Beispiel und mein Lieblingssong auf der Platte ist „The Foreverlost“. Da heißt es im Refrain: „Suicide by love’s night vision heart – I don’t wanna die but I can’t stay – Forever, the foreverlost – Forever lost in you“. Ich bin mir nicht sicher, wie krass man die Platte als Neustart bezeichnen kann oder ob es sich bei „Neon Noir“ nicht doch einfach um eine Weiterentwicklung von HIM handelt – quasi als Update mit ein paar neuen Elementen. Ist aber auch eigentlich völlig egal. Es ist so oder so, einfach ein gelungenes Album! (8-8-8)
Janina: Unter seinen Initialen VV veröffentlicht Ville Valo sein Debüt-Soloallbum „Neon Noir“. Nach dem ersten Blick aufs Cover – eine Porträtaufnahme in Schwarzweiß – hätte ich eher etwas düsteres und schweres erwartet, aber das Album ist nichts davon. Es ist stellenweise schon eher „poppig“. Die Stimme von VV hat einen recht hohen Wiedererkennungswert und bei einigen Songs, kommt dieser auf dem Album nicht so ganz zur Geltung, da manche Songs „zu glatt“ sind. „Neon Noir“ ist ein wirklich gutes Album, aber ich hatte andere Erwartungen an das Soloalbum von Ville Valo – ein paar mehr Kanten hätten gutgetan. Gefallen haben mir die Songs „Run Away From The Sun“, „Neon Noir“, „Heartful Of Ghosts“ sowie „Saturnine Saturnalia“ besonders. (7-8-8)
Neon Noir Tour 2023 – GSA Tourdates:
17.02.2023 – Berlin, Huxleys Neue Welt
18.02.2023 – Hamburg, Fabrik
21.02.2023 – Frankfurt, Batschkapp
22.02.2023 – Zurich, Komplex
03.03.2023 – Munich, Backstage Werk
05.03.2023 – Vienna, Arena
Fotocredit: Joonas Brandt