Das Artwork von Quarrys neuem Album „Positioning The Sun“ zeigt eine stilisierte abgenutzte, verschlissene Sonne mit Markierungen darüber. Für die Ureinwohner Amerikas symbolisieren diese Markierungen den Lauf der Zeit, da sie diese anhand des Sonnesstandes maßen. Das Symbol der „Tage und Nächte„, wie sie es ebenfalls nannten, war der Funke, der Quarry beginnen ließ neue Songs zu schreiben und während, in und zwischen den Lockdowns die Inspiration für den Titel des neuen Albums lieferte. Wie sich die dazugehörige Platte anhört, das erfahrt ihr in unserer Teamreview.
Kevin: Als die Pressemail hereinkam und in der Headline titelgebend der Italienische Paul McCartney benannt wurde, wurde ich sofort hellhörig. So eine Aussage zu treffen, muss man erst einmal können. Mit seinem Album „Positioning The Sun“ erfüllt der Sänger Quarry viele der dem britischen Künstler zugeschriebene Kriterien verdammt gut. Vor allem der zweite Track des Albums „This is The Story“ hat mich sowas von vom Hocker gehauen. Dies ist ein Song der so unter die Haut geht und dabei so gar nicht nach Paul klingt. Aber wir wollen uns nicht an einem einzigen Track festhalten, denn musikalisch und klanglich sind die beiden Sänger sich schon recht ähnlich, nur verpackt Quarry es sehr überzeugend zu einem, sagen wir, einmaligen Kunstwerk. Dabei kommt „Positioning The Sun“ als ein einfühlsames und packendes Rock ’n’ Roll Album heraus, das zum Mitswingen und leichten Moshpitparts einlädt. Newcomer aus Italien sind für mich meistens Neuland. Klar, kennt man Acts wie Måneskin oder Eros Ramazzotti, aber Quarry hat seine ganz eigene Note und ist definitiv ein Act, der auf den internationalen Festivals mit diesem Album in 2023 einen Platz verdient hat. (9-8-8)
Jacky: Wenn man das neue Album „Positioning The Sun“ hört, denkt man unweigerlich, dass der ganze Sound und die Machart äußerst beatlesk wirkt, also stark an die ikonische Beatles erinnert. Von diesem Eindruck kann man sich auch nicht so recht frei machen. Quarry besitzt etwas Einzigartiges, was es vermag tief zu gehen. Dabei kann ich nicht mal wirklich bewerten, ob ich das jetzt musikalisch wirklich leiden mag. Aber irgendwie schafft es Quarry mühelos in seinen Bann zu ziehen und nicht mehr los zu lassen. In unserer immer schnelllebigeren Weg muss man erst einmal etwas so Handfestes kreieren, bei dem man beim ersten Hören schon hängen bleibt und direkt neugierig auf mehr wird. Dabei wird sekundär, ob es dann auch letztendlich das eigene musikalische Faible trifft. (7-8-8)
Janina: Das Album „Positioning The Sun“ von Quarry ist spannend und abwechslungsreich. Nach dem recht ruhigen Start mit „Beyond Any Sense“ – einem sehr „klassischen“ Singer/Songwriter-Stück – wirkt dann der Track Nummer 3 „New City Comes Along“ wie von einem komplett anderen Künstler. Bei „Kick The Void Outside“ hat man beispielsweise die komplette Bandbreite in einem Song vereint. Diese Vielseitigkeit im Songwriting und Arrangement der Songs sowie der liebevolle Aufbau des Albums, sodass es Sinn ergibt, machen Quarry für mich zu einem wirklich spannenden und herausragenden Künstler. Der Sound von Quarry klingt stark nach Einflüssen aus den 60er und 70ern bzw. nach einer modernen Variante dieser Zeiten. Besonders gefallen hat mir beispielsweise „Dream Free Dreams“, „Freedom“, „Higher Higher“ (großes Ohrwurmpotenzial) sowie „Flash of Lighting“. (7-7-7)
Fotocredit: Vincenzo Campisi