„This Time Next Year“ haben Kid Kapichi ihr erstes Album genannt. Jetzt waren sie doch schneller: Bereits nach elf Monaten folgte der zweite Longplayer mit dem programmatischen Titel „Here‘s What You Could Have Won“. Tatsächlich geht das Quartett aus Hastings mit den elf neuen Tracks noch gerader unter die Gürtellinie als zuvor.
Auf die Frage, ob es sich vielleicht um ein Konzeptalbum handelt, antwortete Gitarrist Ben Beetham: „Nein, aber es hat einen roten Faden. Wir schreiben halt gerne Songs über aktuelle Ereignisse und inwelche Richtung sich die Welt entwickelt.“ In keine gute, darf man nach dem Hören der Platte konstatieren, und dass die Engländer deshalb verdammt wütend sind. Was hätten wir nicht alles gewinnen können, wenn wir nicht jede Möglichkeit versiebt hätten. Es geht um all die falschen Entscheidungen, die andere für einen treffen und die einen ins Elend führen. Ganz als würde man „den Fernseher anschreien, weil jemand in der Quizshow die offensichtlich falsche Antwort gibt“, ergänzt Frontmann Jack Wilson.
Kid Kapichi reihen sich in eine lange Reihe von britischen Bands ein, die ihren Sound direkt aus der sozialen Wirklichkeit des Vereinigten Königreichs ziehen. Oder wie das Magazin The Line of Best Fit über die neue Platte urteilt: „Kid Kapichi’s second outing doesn’t as much hold a mirror up to our crackpot little island.“ Schon seit den Kinks und über Punk und Teilen des New Wave bis hin zu den klügeren Britpoppern war die grobe Wut mit süffisanter Kommentierung der Antrieb, wirklich laute und zornige Musik zu produzieren. In diesem Fall rüttelt und schüttelt der aggressive Sound die Zuhörer*innen gehörig durch. Gleichzeitig bricht das Talent für Melodie und Harmonie aus jedem Song heraus. Dass Konzerte von Kid Kapichi besonders energetische Ereignisse sind, hat sich ja schon herumgesprochen. Im kommenden Februar und März wird es wohl noch etwas lauter werden.
Wir vom Frontstage Magazine präsentieren euch die Deutschlandtermine in Zusammenarbeit mit FKP Scorpio.
Kid Kapichi – Here’s What You Could Have Won Tour
26.02.2023 Hamburg – Bahnhof Pauli
27.02.2023 Berlin – Badehaus (SOLD OUT)
01.03.2023 Köln – MTC
02.03.2023 München – Orangehouse
Fotocredit: Andy Ford