Zuletzt waren Chiefland als Support für die Münchener Post-Punk-Band Marathonmann auf Clubtour. Nach Mitgliederwechseln und einem kreativen Schaffensprozess im Pandemie-Jahr 2020 melden sich Chiefland in einer neuen Besetzung zurück. Sänger Chris Hiller verleiht dem distinktiven Sound einen frischen Anstrich, der an Bands wie Movements oder Citizen erinnert und nicht nur durch ein Gespür für Melodie, sondern auch lyrische Tiefe überzeugt. 2021 schrieb die Band, deren Mitglieder in Halle, Leipzig, Göttingen und Hamburg wohnen, an einem Nachfolger des Albums „Wildflowers“ (2019), um sich neu zu erfinden und aufzublühen. Das neue Album „Quiet Confidence“ erscheint diesen Freitag. Was wird von halten, das erfahrt ihr hier.
Janina: Das neue Chiefland-Album „Quiet Confidence“ macht seinem Namen alle Ehre. Die Grundstimmung des Albums ist ruhig und zuversichtlich. Diese Zuversicht quillt dabei nicht aus jeder Zeile, sondern blitzt von Zeit zu Zeit hervor. „Quiet Confidence“ würde sich auch hervorragend für einen Soundtrack eignen – es hebt die Stimmung(en) hervor, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Mir gefielen insbesondere die Songs „Your Escape“, „Peak“, „Superglue“, „Locked Up My Head“ sowie „Familiar Skies“. Chiefland haben sich musikalisch neu gefunden und mit „Quiet Confidence“ durchaus einen stabilen Grundstein für weitere Werke gelegt. (7–7–7)
Kevin: Chiefland liefern mit ihren neuen Album „Quiet Confidence“ den perfekten Nachfolger für ihr „Wildflowers“ Album von 2019. Dabei wirkt es wie eine Mischung aus scharfsinnigen Texten gekoppelt mit einem Hauch Being As An Ocean und einer kleinen Prise The Devil Wears Prada. Daraus entsteht Chiefland. Songs wie „Clarity“ oder „Looked Up In My Head“ beweisen das Post-Hardcore nicht nur aus den Staaten oder England kommen muss. Die Band schafft ihren ganz eigenen Sound, der sich tief in die Köpfe und Herzen seiner Hörerschaft einbrennt und sich fest verankert. Es ist ein Sound, der weder überzogen noch zu aggressiv klingt, sondern die perfekte Mischung darstellt und zeigt, wie Post-Hardcore Made in Germany klingen muss. (9-8-7)
Jacky: Wie klingt stilles Selbstvertrauen eigentlich? Chiefland versuchen mit ihrem neuen, gleichnamigen Album darauf eine Antwort zu geben. Dies tun sie in Form von elf Songs, die mehr leise klingen als laut, aber trotzdem rockig sind und daher eher in der Kategorie deutscher Post-Hardcore zu verorten sind. Zu beschreiben, was den Charme des Albums ausmacht fällt mir jedoch eher schwer, da es diese Art von Musik ist, die nur durch sich selbst spricht und am besten mit dem Herzen zu verstehen ist. Jedoch kann man sagen, dass Aufbau und Soundqualität dem Ganzen zuträglich sind, also machen die Jungs damit nichts falsch. Daher lautet meine ganz klare Handlungsempfehlung: macht euch meinen Lieblingstrack des Albums „Pretty Good Run“ an und fühlt einfach! (8-8-8)
Fotocredit: Katharina Sterl