Auch das ist Realität in diesem Land. „Keiner kriegt hier das, was er verdient“, rappt DISARSTAR. Nicht die, die oben sind. Und nicht die unten.
Mit großen Schritten geht es weiter in Richtung Album-Release: „ROLEX FÜR ALLE“ erscheint am 14. Oktober. Mit seiner neuen, dritten Single richtet der Hamburger Rapper seinen Blick auf das Elend der Armen und all die Menschen, die vergebens einen Platz in unserer neoliberalen Welt suchen. Eine Welt, in die sie nicht reinpassen – nicht zuletzt, weil sie menschenverachtend ist.
„Alemania / Waffen für die Welt
Freiheit ist ein Synonym für Geld
Meine Schwestern haben Hunger /
Im Kopf das Geld im Herzen Kummer /
Zieh durch oder zieh eine Nummer“
DISARSTAR erzählt davon, wie alles mit allem zusammenhängt, mit präziser Sprache und Wut im Bauch. Denn wie er und schon in der Single „ROLEX FÜR ALLE“ wissen ließ: „Ich bin kein bisschen entspannt / ich bin militant.“ Dazu passen die Auszüge aus einem RAF-Bekennerschreiben, mit denen „HUNGER“ endet. „Wir alle, die für ein menschliches Leben in Würde und frei von Herrschaft kämpfen, müssen es anpacken, zur gemeinsamen kraft zu werden“, heißt es da. Das Zitat stammt aus dem Brief, der 1991 am Tatort des Attentats auf Treuhand-Chef Detlev Rohwedder gefunden wurde. DISARSTAR sagt dazu: „Allen Vorbehalten gegen diese Art von Gewalt zum Trotz: Ich finde Militanz und Radikalität auch angebracht. Alles andere als extreme Wut auf diese Zustände ist doch zynisch.“
„HUNGER“ ist ein zorniger Lagebericht aus den Abgründen der Bundesrepublik. Ein Track mit viel Bounce. Und ein Aufruf: Es muss sich was ändern.
Fotocredit: Benjamin Ebrecht
