Matthew Tyler Musto aka Blackbear kam gewissermaßen aus dem Nichts – und hat sich innerhalb weniger Jahre in der Spitze der US-amerikanischen Songwriter, Produzenten und Performer etabliert. Der 31-Jährige, der seine Karriere als Sänger von Garage-Rock- und Emo-Bands begann, schrieb vor zehn Jahren seinen ersten Überraschungshit als Ghost-Songwriter für Justin Bieber: „Boyfriend“ geriet zu einem weltweiten Charts-Hit und manifestierte Mustos Ruf als aufregender Produzent sowie Songwriter, der mittlerweile mit mehreren Dutzend Superstars zusammengearbeitet hat.
Als Solokünstler erfand er sich unter seinem Jugend-Spitznamen Blackbear vollkommen neu und bietet eine unglaublich lässige Melange aus Hip-Hop und R’n’B, ohne seine Punk- und Rock-Roots zu verleugnen. Bislang veröffentlichte Blackbear als Solokünstler fünf Alben, sechs EPs, zwei Mixtapes und über 40 Singles, viele davon höchst erfolgreich, nicht nur in den US-amerikanischen Billboard Charts. Für dieses Jahr kündigte er nun sein sechstes Album „In Living Memory“ an, ein konkreter Veröffentlichungstermin steht noch aus. Die Daten seiner kommenden Tour hingegen hat Blackbear jüngst bekannt gegeben: Im Herbst kommt er für ausgewählte Konzerte nach Europa und gastiert Mitte Oktober für zwei Shows auch in Köln sowie Berlin.
Was haben so unterschiedliche Stars wie Justin Bieber, G-Eazy, Mike Posner, All Time Low, Nick Jonas, Machine Gun Kelly, Ellie Goulding, Cam’ron, Gucci Mane, 2 Chainz, Rivers Cuomo, Linkin Park, Billie Eilish, Pharrell Williams, Miley Cyrus, Charlie Puth oder Maroon 5 gemeinsam? Sie alle haben sich in den vergangenen Jahren den Songwriting- und Produktions-Skills des 1990 in Daytona Beach geborenen Blackbear anvertraut und sich von ihm Hits auf ihren Leib schreiben und produzieren lassen. Dass der vielbeschäftigte Mann daneben noch Zeit findet, fast jährlich mindestens eine neue EP sowie ein weiteres Album unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen, zeigt nur den unglaublichen Arbeitsethos, mit dem er einen Burner nach dem nächsten aus seinem Studio heraus haut. Dabei löst er immer wieder aufs Neue sämtliche Grenzen zwischen Rock und Rap, R’n’B und Punk, Pop und Alternative Rock auf, als wäre dies eine absolute Selbstverständlichkeit.
Bereits als Teenager veröffentlichte Blackbear seine ersten Platten – damals noch als Frontmann der Punkrock-Band Polaroid, die 2007 und 2008 eine EP sowie ein Album veröffentlichten. Nach seinem Ausstieg bei Polaroid nahm ihn der Rapper und Produzent Ne-Yo unter seine Fittiche. Mit dessen Hilfe erschienen zwischen 2012 und 2015 Blackbears erste drei EPs sowie allein 2015 die ersten beiden Alben, mit denen er Einstieg in die Top 40 der US-R’n’B-Charts fand. Zu diesem Zeitpunkt war ihm sein erster internationaler Hit bereits gelungen: Justin Biebers Hit „Boyfriend“, 2012 erschienen und bis auf Platz 2 der US-Charts gestiegen, war Blackbears Ticket in die Oberliga der US-Songwriter und weltweit gefragten Produzenten. Diesem frühen Erfolg folgte eine kurze Phase eines intensiven Sex, Drugs & Rock’n’Roll-Lifestyles: „Ich war damals 21 Jahre alt und mein Leben lang arm gewesen – und plötzlich war ich Millionär. Was will man da erwarten?“, kommentierte Blackbear diese Phase in der Rückschau. Eine chronische Hautinfektion zwang ihn zu einer Entziehungskur; noch im Krankenbett schrieb er sein drittes Album „Digital Druglord“, das zusammen mit der Single „Do Re Mi“ seinen endgültigen Durchbruch markierte: Die Single kletterte bis auf Platz 2 der R’n’B-Charts in den USA, das Album stieg ebenfalls in die US-amerikanischen Top 10 sowie auf hohe Charts-Positionen in Kanada, Neuseeland und zahlreichen europäischen Nationen. Seither zählt er zu den Top-Performern und Produzenten der aktuellen US-Musikszene, der zwischen Urban Culture und Rock-Historie immer wieder frische Ansätze und neue Facetten findet – und damit seinen ganz eigenen Style definiert.
Auf seinen Deutschland-Shows wird Blackbear begleitet von der 2018 in Manchester gegründeten Formation Hot Milk, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem Pop-Punk neues Leben einzuhauchen. Ihre beiden bislang veröffentlichten EPs „Are You Feeling Alive“ und „The King and Queen of Gasoline“ beweisen, wie Ernst es ihnen mit diesem Unterfangen ist.
11.10.2022 Köln – E-Werk
13.10.2022 Berlin – Columbiahalle
Fotocredits: WME