In the darkness I didn’t feel my heart so well, singen Fuzzybrains in einer Strophe ihrer neuen Single „Outside Again“. Im Refrain lassen sie uns aber mit den einfachen Worten summertine, it feels so right wissen, dass die (inneren sowie äußeren) dunklen Tage der Sonne gewichen sind. Denn „Outside Again“ ist eine Hommage an die sommerliche Leichtigkeit.
Es geht um die Freude daran, bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühling und Sommer endlich wieder Zeit gemeinsam im Freien verbringen zu können, dieses simple Gefühl, das wir alle kennen und das jedes Jahr aufs Neue wieder schön ist. Das klingt dann auch auf eine sehr entspannte Weise fröhlich, die Gitarren jangly, der Beat flott und die Vocals ein bisschen verschlafen. Um dieses Gefühl und das Zurückerobern der Straßen in warmen Sommernächten geht es auch im Musikvideo, das im Frühling in Italien gedreht wurde. Fuzzybrains ist der Sound inniger Gespräche auf mehreren Ebenen.
Fuzzybrains ist der Sound inniger Gespräche auf mehreren Ebenen. Ihre Songs entstehen einerseits im Hin und Her zwischen den Bandmitgliedern Amalia Hauser und Ex-CULK-Bassist Benjamin Steiger, aber auch die Lieder selbst sind häufig ein Dialog zwischen zwei Protagonist*innen, in deren Rollen die beiden schlüpfen. Dabei handeln die Konversationen oft von bedrückenden Themen wie Angstzustände, Überlastung, Trennung, die sie selbst in den diversen Lockdowns beschäftigt haben. Das Resultat ist aber ein erleichterndes, das Gespräch eine Aussprache, die Katharsis spürbar. Die Aufnahmen klingen intim, weil sie in einem ebensolchen Kontext produziert wurden, geschrieben auf langen Spaziergängen, aufgenommen in langen Nächten in Benjamins Heimstudio, nicht lo-fi aber bewusst unperfekt (manche Gesangsparts wurden auch in Amalias Wohnzimmer aufgenommen, das mit seiner hohen Bogendecke einen sehr eigenen Sound zuließ). Trotzdem täuscht die Besinnlichkeit, das Label Dream Pop greift hier nicht, denn es steht der Groove im Mittelpunkt der Tracks. Deren zierliche Fragilität ist immer um ein tragendes Gerüst aus Beat und Bass herum gebaut. Die hypnotische Wirkung ist körperlich, wenn sich Rhythmus und klangliche Weite verbinden.
Fotocredits: Singlecover