Die Herren aus Melsele (Nordflandern, in der Nähe von Antwerpen) haben schon einige Kilometer hinter sich gebracht. Die burschikose Ausgelassenheit von einst weicht allmählich einer etwas besinnlicheren Herangehensweise. Mit „Sweet Boy“ veröffentlicht die Band eine – wie sie selbst sagt – ‚Coming-of-Age‘-Platte. Es soll ein Spagat einer Band sein, die sich kopfüber ins Rock’n’Roll-Chaos gestürzt hat und sich nun das Älterwerden und die Sesshaftigkeit auf ihre wilden Hoffnungen und Träume vom lumpigen Rockstar-Leben reimen muss. Was die Platte kann, das erfahrt ihr nun hier.
Jacky: SONS machen irgendwas zwischen Indie-Rock und Garagenpunk, so würde ich es beschreiben. Dabei klingen sie wie Briten, sind es erstaunlicherweise aber nicht. Die Belgier haben mit „Sweet Boy“ ihr neues Album veröffentlicht, welches über die jugendlichen Gefühle herauswachsen will. Nach dem ersten Hören hätte ich es trotzdem eher als jung und rebellisch denn gereift und gestanden bezeichnet. Teilweise hört es sich wütender oder punkiger an, ist also voll und ganz im Rock’n’Rolll zu verorten, zeigt insgesamt aber eher weniger Wandelbarkeit. Nichtsdestotrotz stimmt die Haltung der Musiker durch und durch. (7-6-7)
Kevin: SONS beweisen uns mit ihrem Longplayer „Sweet Boy“, dass der Sound des klassischen britischen Indie-Rocks nicht zwangsweise aus UK stammen mussm sondern auch klangtechnisch aus Belgien kommen kann: Rock´n´Roll trifft auf Indie mit einem Hauch von LIFE oder Artic Monkeys gepaart mit jeder Menge Gitarrensound á la White Stripes und The Subways. Es sind elf Tracks, die trotz ihres monotonem Sound, angeführt von der Opener Single „Succeed“, die mit ihrer geballten Ladung uns direkt in die Indie-Rock-Welt katapultiert, sehr intensiv kraftvoll daherkommen. Diese Attitüde zieht die Band durch das ganze Album durch und zwar mit Erfolg. Jetzt fehlen nur noch die Live-Shows bei uns in Deutschland. (9-8-8)
Support für Jack White
2/7 JACK WHITE + SONS – Haus Auensee – Leipzig (DE)
4/7 JACK WHITE + SONS – Verti Music Hall – Berlin (DE)
Fotocredit: Daniil Lavrovski