Abermillionen von Streams, Radiohits, ausverkaufte Konzerte und ein MTV Award – Nicklas Sahl hat es geschafft, viele Jahre harter Arbeit in einen riesigen Popstar-Erfolg in seinem Heimatland Dänemark umzumünzen. Doch der Durchbruch zeigte ihm auch, wie wichtig es ist, an seinen eigenen Träumen festzuhalten – „God Save The Dream“, um es mit dem Titel seines neuen Albums zu sagen, das ab heute überall erhältlich ist.
„Es ist im Grunde eine klassische Geschichte“, erklärt Nicklas Sahl. „Du wirst erfolgreich, alles geht ein bisschen schnell – und plötzlich stehst du mittendrin, leicht verwirrt, und musst für dich herausfinden, was du mit diesem Traum eigentlich genau anstellen willst.“
Bei all dem ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es nicht nur den einen Weg zur Verwirklichung von Träumen gibt. Davon handelt die neue Single „Don’t Mind“, die heute begleitend zur Albumveröffentlichung erscheint. Denn da gibt es ja auch noch ganz andere Träume, den von der perfekten Liebe beispielsweise. Nicklas schrieb den Song, als er Hals über Kopf verliebt war. Wie das klingt, kann man HIER hören.
Bei der Arbeit an dem Album kehrte Nicklas Sahl zum Ausgangspunkt seiner eigenen Träume zurück. Wieso liebte er es so sehr, Musik zu schreiben und zu spielen? Die Antworten flossen in die Songs des Albums „God Save the Dream“ ein, sowohl musikalisch als auch textlich. Der Titeltrack ist dabei zugleich der Schlüsseltrack: Er erzählt die Geschichte eines Jungen mit der
Gitarre, der sich plötzlich auf einer Bühne wiederfindet, die weit größer ist, als er es erwartet hätte. Und während er noch staunend dasteht, stürzen sich die hungrigen Geier bereits auf ihn…
Nick dazu: „Ich schrieb diesen Song in einer Zeit, als ich darum kämpfte, meinen Traum zu retten. Ich musste mir ins Bewusstsein rufen, dass ich das hier nicht für die Streamingzahlen oder Chartplatzierungen mache. Es war wichtig für mich, meinen eigenen Weg zu gehen. Nicht ständig von den Meinungen anderer umgeben zu sein, sondern mich dazu zu zwingen, eigene Entscheidungen zu treffen über das, was mir wirklich wichtig ist.“
Also warf Nicklas Sahl einen tiefen Blick in sein Inneres, grub tief und immer tiefer, bis er zu jenem Geschichtenerzähler vordrang, der mit nichts hinter dem Berg hält – weder in der kompromisslosen Ehrlichkeit seiner Geschichten noch mit seiner musikalischen Energie. Letztere wurde in den Jam-Sessions kanalisiert, die Nicklas mit seinem angestammten Co-Songschreiber und Produzenten Birk Storm abhielt. Sie mieteten sich ein Studio in Kopenhagen und hießen über die Dauer von 14 Tagen unterschiedliche Musiker:innen und Chorsänger:innen bei sich willkommen, die jeweils ihre eigene Energie mit einbrachten. Als zusätzliche Wildcard bereicherte Vasco (MØ, Terror Jr) den Kreativprozess, dessen inspirative Klammer von der Ungezügeltheit Eric Claptons früherer Band Cream bis zur Fähigkeit eines Jack Antonoff reichte, Popmusik sanft aus dem Gleichgewicht zu heben. Vor allem jedoch sollte der Prozess frei und spielerisch sein.
Dass bei all dem immer auch eine gewisse Ernsthaftigkeit mit reinspielte, ergab sich allein schon durch Nicklas‘ Songauswahl. Denn er wählte durchweg solche aus, die für ihn am persönlichsten waren. Die in puren Bildern und Gefühlen eine Geschichte erzählten. Wie das Seventies-inspirierte, mit einem großen Frauenchor aufgenommene „Noise“, der punktgenaue Popsong „Love Me Slow“ und das zu Herzen gehende „Outside The Lines“. Die erste Single „Stand Out Be Special“ wurde zu einem treffenden Porträt der heutigen Generation, das sich auf seine Weise um das Thema Träume dreht:
„Mein Eindruck ist, dass meine Generation zum Ehrgeiz konditioniert wurde. Es gibt nichts, was ihr nichts tun könnt, hat man uns gesagt, deshalb trauen wir uns, große Träume zu haben und wollen dafür hart arbeiten. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite, denn es erzeugt eine ‚Überflieger‘-Kultur und die sozialen Medien werden immer intensiver. Es ist eine Kultur, in der wir meinen, ständig perfekt sein zu müssen. Dabei hat doch jeder mal schlechte Tage und spürt, dass all das nur Schein und Sein ist“, ist Nicklas Sahl überzeugt.
Bleibt noch die Frage zu klären: Was ist es, wovon Nicklas Sahl träumt?
„Es ist bei Weitem die extrovertierteste Musik, die ich je gemacht habe, und sie wurde gemacht, um geteilt zu werden“, hebt er an. „Mein Traum für dieses Album ist, dass es die Leute zusammenbringt – sei es auf einer Party, in einer Bar oder bei meinen Konzerten. Das überlasse ich den Leuten, Hauptsache, sie sind dabei zusammen, hören die Musik und werden durch ihre Energie dazu animiert, die Songs live zu hören.“ Und das hoffentlich auch bald wieder in Deutschland.
Fotocredit: Mathias Christensen