Silverstein nehmen eine Ausnahmestellung in der weltweiten Post-Hardcore Szene ein: Obwohl die kanadischen Juno Award Gewinner in diesen Tagen ihren 22. Geburtstag feiern und eigentlich zum alten Eisen gehören könnten, zeigen sie sich modernen Einflüssen gegenüber wahnsinnig offen und gehen neue Wege: NFT-Verlosungen, digitale Konzerte in einem eigenen Venue im Metaverse, Writing-Sessions mit Fans via Twitch – der Wandel ist Teil der Band-Kultur und sorgt dafür, dass Silverstein mit einem Generationen-überspannenden Publikum mittlerweile einige der größten Konzerthallen Nordamerikas füllen! Das alles gepaart mit Songs, die zum Besten gehören, was der moderne Hardcore zu bieten hat – „Misery Made Me“ ist gespickt mit Hits und spannt eine spannende Brücke zwischen Pop-Melodie und Härte. Ob das Album die Erwartungen erfüllt, erfahrt ihr nun hier.
Jacky: Aus meiner Perspektive würde ich sagen, dass das Album „Misery Made Me“ die Erwartungen mehr als erfüllt. Tatsächlich finde ich, dass das Album im Wesentlichen durch die ersten beiden Tracks „Our Song“ und „Die Alone“ charakterisiert wird. Während „Our Song“ Pop-Punk, wie ich ihn mir wünsche, zelebriert, zerstört „Die Alone“ hardcoremäßig. Dies ergibt eine schöne Mischung, die sich auch im weiteren Verlauf durchzieht; es ist ein Wechselspiel zwischen Shouts oder mal leiseren Klängen, zwischen harten Gitarrenriffs und leichteren Tönen, aber imme überschattet von einer eher düsteren Grundstimmung der aktuellen Zeit. Trotz dessen ist es genau das, was Silverstein eben so gut können. Damit finden sie für mich eine ideale und vor allem spannende Balance auf ihrem immerhin mittlerweile zehnten Album. Vielleicht ein minimaler Minuspunkt sei noch zu erwähnen, dass ich vor allem den Anfang der Platte auf Dauerschleife hören möchte, sodass der Rest im Vergleich ein bisschen zu kurz kommt. (9-8-9)
Kevin: 22 Jahre später und mit ihrem zehnten Album namens „Misery Made Me“ sind Silverstein noch immer die Speerspitze des Post-Hardcore Sounds Kanadas. Egal, ob auf Tour mit Billy Talent oder auf eigener Headliner Tour – Silverstein beweisen erneut, dass sie ihr Handwerk verstehen und keinesfalls eingerostet sind nach 22 Jahren. Sie schaffen es ihrem Stil treu zu bleiben und gehen dennoch neue Wege. Vor allem beim Song „Die Alone“ bleiben sie ihren Wurzeln treu und fegen mit ihrem Metalcore/ Posthardcore Sound einfach über die Musiklandschaft hinweg. Als wäre das nicht schon genug, holen sie sich für den Track auch noch Andrew Neufeld von Comeback Kid mit ins Boot und schaffen so einen Song, der sich durch seine brachiale Art und Weise einfach überzeugen kann. Und dann haben wir da im Gegenzug zum Beispiel noch den letzten Song „Misery“, der einfach so gefühlvoll und intim ist und und uns die andere Seite von Silverstein zeigt. Die Band schafft es einfach auch mit dem zehnten Album sich nicht auf ihren Erfolgen auszuruhen, sondern unermüdlich zu beweisen, was sie können. (9-8-9)
SILVERSTEIN – Sommer 2022
03.06. UK – Leeds – Slam Dunk Festival
04.06. UK – Hatfield – Slam Dunk Festival
07.06. DE – Augsburg – Kantine
08.06. HU – Budapest Park +Billy Talent
09.06. AT – Nickelsdorf – Nova Rock Festival
11.06. DE – Bremen – Tower
12.06. DK – Aarhus – Train +Beartooth
14.06. DE – Hannover – Musikzentrum +Beartooth
15.06. DE – Hamburg – Grünspan +Being As An Ocean + Sperling
17.06. DE – Bischofsmais – Rock the Hill Festival
18.06. DE – Mannheim – Delta Bash Festival
19.06. CH – Pratteln – Z7 Wild Dayz Festival
22.06. AT – Graz – Orpheum +Beartooth
23.06. DE – Nürnberg – Zbau +Beartooth
24.06. NL – Ysselsteyn – Jera On Air Festival
25.06. DE – Münster – Vainstream Festival
26.06. DE – Ferropolis – Full Force Festival
Fotocredit: Offizielles Pressefoto zur Verfügung gestellt von Uncle M