„All The Truth That I Can Tell“, das neunte Studioalbum von Dashboard Confessional, das noch vor der Corona Pandemie geschrieben und aufgenommen wurde, ist sowohl eine bemerkenswerte Rundumerneuerung als auch ein beträchtlicher Schritt vorwärts für Chris Carrabba. Nachdem er in den letzten 20 Jahren große Erfolge gefeiert hatte, war Carrabba am Ende des letzten Jahrzehnts an einem Scheideweg angekommen. Er war am Ende seiner Kräfte und wusste nicht, ob er jemals wieder ein Album veröffentlichen würde. Also wartete er. Schließlich kamen die Songs und obwohl das Projekt nach einem beinahe tödlichen Motorradunfall im Juni 2020 leicht zum Stillstand hätte kommen können, zählt „All The Truth That I Can Tell“ zu Carrabbas persönlichen besten Werken. Ob wir uns dem Anschließen können, das erfahrt ihr nun hier.
Janina: Für das neunte Studioalbum „All The Truth I Can Tell” haben sich Dashboard Confessional auf das absolute Minimum reduziert und sind zurück zu ihren Singer-Songwriter Wurzeln gegangen. Christopher Carrabba hat den größten Teil der Song in einem sehr kurzen Zeitraum (noch vor der Pandemie) geschrieben und gewährt einen Blick in sein Seelenleben und überzeugt mit einer unverblümten Reflexion seiner Selbst. Der Sound wird hauptsächlich von der Akustikgitarre geprägt, die zusammen mit dem Gesang von Christopher Carrabba nichts Weiteres vermissen lässt. Wenn ich nicht wüsste, dass die Band in Florida heimisch ist, hätte ich sie soundtechnisch nach diesem Album eher in Richtung Nashville zugeordnet. Am besten funktioniert „All The Truth I Can Tell” als Gesamtkonzept, wenn man es einfach laufen lässt. Ansonsten waren „Burning Heart“, „The Better Of Me“, „Sunshine State“ und „Young“ meine Favoriten. (7-7-8)
Jacky: Ich kann mich der euphorischen Einleitung auf jeden Fall anschließen. Jedoch kann ich nicht beurteilen, wie „All The Truth That I Can Tell“ im Vergleich zu den Vorgängern von Dashboard Confessional zu bewerten ist, da ich diese nicht kenne. Was ich allerdings über die neunte Platte sagen kann ist, dass sie mit wahnsinnig viel Herz gemacht ist und eindringliche, schöne Songs enthält, die einen in Gedanken gerne aus dem Alltag entführen. Meistens gibt es direkt noch einen eingängigen Refrain zur ansonsten schön aufbereiteten Singer/Songwriter- Idee dazu. Somit wurde vom munteren Mitwippen über das Wegträumen bis hin zur Mitsinganimation an alles gedacht und Christopher Carrabba vermittelt einem dabei das Gefühl jederzeit direkt angesprochen zu sein. Er holt mich genau da ab, wo ich mich gerade befinde. (8-7-8)
Kevin: Für mich fing meine Emozeit mit Dashboard Confessional an, wobei es schon 20 Jahre her ist als der Song erschien. Heute, neun Alben später, meldet sich Dashboard Confessional zurück und lassen mich mit ihrem neuen Album „All The Truth That I Can Tell“ immer noch in diese Zeit eintauchen. Auch wenn das neue Album deutlich erwachsener und gereifter wirkt, hat die Band um Chris Carrabba ihren Charme noch immer nicht verloren und lassen uns mit ihrem American Rock Sound freudig da stehen. Mit „Here´s To Moving On“ schafft es die Gruppe uns diesen klassischen Sound für einen lauen Sommerabend mit Freund*innen am Lagerfeuer zu erzeugen und man sich einfach wünscht Chris Carrabba sitzt mit seiner Gitarre mit am Feuer. Aber egal welchen Song dieses Album man sich anhört, alle haben dieses Potenzial und zeigen einfach dass Dashboard Confessional noch immer wissen, was sie tun und es noch immer ziemlich gut umsetzen. (10-9-9)
Fotocredit: Lupe Bustos