Dass Shoreline in ihrem Genre und ihrer Szene gefestigt sind, haben sie längst bewiesen: Über 200 Shows hat die Band in ganz Europa gespielt, unter anderem als Support für Basement, Spanish Love Songs, Boston Manor oder auch Hot Water Music. Auf „Growth“ zeigt sich mit all dieser Erfahrung im Rücken eine Band, die musikalisch so gefestigt ist wie nie. Was wir von der Platte halten und ob wir diese Entwicklung bescheinigen können, das erfahrt ihr nun in unserer Teamreview.
Janina: „Growth“ ist für Sänger Hansol Seung ein sehr persönliches Album, da er viele persönliche Perspektiven und Erfahrungen verarbeitet. Das wird bereits bei Track 1 „I Grew Up On Easy Street“ deutlich, der erst sehr soft startet und einen dann in einen gewaltigen, emotionalen Sog zieht, der einen nahtlos in den nächsten Song zieht. Aus diesem Sog befreit man sich bis zum letzten Song „Growth“ auch nicht mehr, der einen etwas langsamer wieder hinausbegleitet. „Growth“ überzeugt durch seine tiefe und ehrliche Art. Meine Favoriten sind neben „I Grew Up On Easy Street“, „Madre“, „Konichiwa“ und „Disconnected“. (8-8-8)
Jacky: Shorelines „Growth“ wird besser und besser, je öfter man das Album hört. Am Anfang war ich zugegebenermaßen noch kurz etwas skeptisch, aber dann schlugen die Jungs bei mir ein wie eine Bombe. Ob die Entwicklung wirklich so stark vollzogen wurde, kann ich leider nicht qualifiziert beantworten, weil das meine erste Kostprobe der Band aus Münster ist. Und apropos Münster, als ich gelesen habe, dass es sich um eine deutsche Band handelt, musste ich zweimal hinschauen, weil der Indie/ Alternative Sound, der von dem Quartett serviert wird so überhaupt nicht deutsch klingt. Das Album weiß ganz genau, wie der Hase läuft, ist ein riesiger Meilenstein in sich und überzeugt mich voll und ganz. Mittlerweile hörte ich Shoreline begeistert in Dauerschleife – weiter so! (9-7-8)
Kevin: Shoreline melden sich mit ihrem neuen Album „Growth“ zurück. Stellt euch vor, ihr packt Nathan Gray, Jimmy Eat World und eine Prise Punk und Emo in einen Kochtopf und dabei kommt Shoreline mit „Growth“ heraus. Gleich der Opener Track „I Grew Up On Easy Street“ ist so ein Track, der die Vielfalt und experimentale Bandbreite der Band so extrem darstellt, wie ich es lange nicht bei einer deutschen Band gesehen habe. Mit ihren zwölf Songs wirkt die Band auf diesem Album so international, wie kaum eine andere Band aus Deutschland. Die Band spricht aber auch wichtige Themen an. So zum Beispiel im Song „Meat Free Youth“. Der Song fordert einen respektvollen Umgang mit Tieren – und der Umwelt. Die Band hat es sich nicht nehmen lassen hier sich als Special Guest Gast Em Foster von Nervus und Milk Teeth zu sichern. Die Band weiß also ganz genau zu überzeugen. (9-7-8)
Fotocredit: Gideon Rothmann