Am 22.04. erscheint „Epithymia“ von Die Andere Seite. Ein erstes Album, aber kein klassisches Debüt, denn: Bis vor kurzem traten Tom Schilling und seine Band noch als Tom Schilling & The Jazz Kids auf und veröffentlichten als solche 2017 das Album „Vilnius“. Die Besetzung ist zwar weitestgehend gleichgeblieben und auch Moses Schneider ist wieder dabei. Doch mit Die Andere Seite wird in vielfacher Hinsicht ein neues Kapitel aufgeschlagen, was sich auch in den zehn Liedern von „Epithymia“ manifestiert.
„Mir gefällt natürlich, dass ‚Die Andere Seite‘ eine Metapher für den Tod ist. Das passt gut zu einem Sehnsuchts-Album. Wenn man dieses unstillbare Gefühl in sich trägt, erlebt man vieles intensiver, aber man fühlt sich oft auch fremd und heimatlos in dieser Welt“, so Tom Schilling. „Ich weiß nur, dass der Kern meiner Sehnsucht letztlich der Wunsch nach innerem Frieden ist. Nach dem Ankommen. Dem Nichts. Zu Ende gedacht also vielleicht die Sehnsucht nach dem Tod.“
„Epithymia“ ist ein besonderes, ein intensives, ein herausforderndes Album. Was nicht nur für die Musik gilt. Für das Artwork fand Tom Schilling eine Künstlerin, die seiner Arbeit und seinen Gedanken sehr nahe steht: Natalie Huth, die aus alten Zeitschriften, Zeitungen und Fotografien dunkle, mal Angst einflößende, mal romantische Collagen fertigt, hat nicht nur das Album-Cover gestaltet – sie wird auch die Singles bebildern und die Live-Premiere von „Epithymia“ mit einer Ausstellung begleiten.
Erster Vorgeschmack auf dieses äußerst düstere Album ist die Single „Das Lied vom Ich“, ein abgründiger und hypnotischer Song. Er fesselt durch seinen stoischen, mechanischen Takt und das Flüstern, das sich zum Ende hin in einem gellenden Schrei entlädt. „Das Lied vom Ich“ ist ein innerer Kampf, begleitet durch das jetzt erscheinende Video, in dem Schilling die Hauptrolle spielt und die Regie übernahm.
Fotocredit: William Minke