Besessen von True Crime und Mord-Podcasts, veröffentlichen Blood Red Shoes ihr sechstes Studioalbum „Ghosts On Tape“. Viele Songs auf dem Album erzählen von Charakteren und die Erforschung der dunklen Psyche, die an der Spitze des Außenseitertums stehen: Serienmörder. „Ghosts On Tape“ zeichnet ein Bild einer dunklen und beunruhigenden Welt. Es ist der Sound eines geeinten und selbstbewussten Duos, das genau weiß, wer es ist, auch wenn die Welt es nicht wirklich versteht. Es ist der Sound von zwei Menschen, die ihr ganzes Erwachsenenleben damit verbracht haben, gemeinsam Musik zu machen und die mehr denn je neue Wege für ihre Kreativität finden. Was wir vom Album halten, das erfahrt ihr in unserer Teamreview.
Janina: Es ist schwierig für dieses Album die richtigen Worte zu finden, da die Songs auf „Ghosts on Tape” waren beim ersten Hören gleichermaßen verstörend wie schön waren. Blood Red Shoes haben ein surreales und gewaltiges, explosives Werk geschaffen, das einen Moment sacken muss um die Komplexität zu erfassen. „Ghosts on Tape” hat die Intensität des Soundtracks eines epischen Arthouse Films. Untermalt wird dies durch ein grandioses Art Work des Covers. Meine Favoriten sind „Comply”, „Give Up” sowie „Dig a Hole”. (7-7-7)
Jacky: Ein bisschen unangenehm starten die Blood Red Shoes ins neue Jahr 2022, wenn man das so sagen darf. Das Duo aus England erwartet uns nämlich mit ihrem neuen Album „Ghosts on Tape„, welches alles andere als leichte Kost ist. Ich nehme die 13 Titel des Werkes durchweg eher als erdrückend, schwer, verstörend, unangenehm oder verzehrt wahr. Die wahre Kunst ist es dabei die Hörer*innen trotzdem noch einzufangen und zu faszinieren, was den beiden auf jeden Fall gelingt. Wenngleich ich hauptsächlich negativ konnotierte Adjektive benutze, um den Stil zu beschreiben, ist der alles andere als schlecht. Viel mehr ist die Vielschichtigkeit erschreckend und der Grundsatz der Musik überaus spannend gestaltet: die Musik nimmt einen in ihren kühlen, unnachgiebigen Griff und zieht einen immer weiter hinunter in Emotionen, bevor der ganze Sound über einem zusammenbricht; die Frage ist nur, ob man sich drauf einlässt? (7-8-8)
Kevin: Wir schreiben das Jahr 2008 und The Subways mit „Rock & Roll Queen“ und Blood Red Shoes mit „I Wish I Was Someone Better“ zählen für mich zu den Rocksongs auf dem diesjährigen Hurricane Festival. Seitdem ist viel passiert und bis heute feiern die beiden Acts in meinen Playlisten regelmäßige Auftritte. Nun steht der neuste und sechste Longplayer „Ghosts On Tape“ der Band Blood Red Shoes aus England in den Startlöchern. Das Album wirkt düster, verstörend und vor allem getrieben von der dunklen Seite des Menschen. Viele der Songs werden aus der Psyche eines oder mehrere Serienmörder erzählt. Inkludiert man dieser Thematik einen Hauch 80er Jahre Synthesizer erschafft die Band rund um Laura-Mary Carter und Steven Ansell ein großartiges Album. Allem voran der Track „Morbid Fascination“ ist ganz großes Kino, der vorab schon als Single-Auskopplung seine Premiere feierte. Das aktuelle Album der Band ist vielleicht nicht der nächste Abdance-Reißer auf einem der großen Festivals wie Hurricane, aber für die kleinen perfekten Indie-Rock Club Abende genau das Richtige. Die Band zeigt erneut ihre Vielseitigkeit und diese ist herausragend. (8-9-8)
Fotocredit: Offizielles Promofoto zur Verfügung gestellt von Verstärker