Die Neo-Austropop Band aus Graz, welche energetischen Indie mit fulminanten Pop und Grazer Mundart kombiniert, präsentiert heute ihr vielleicht diversestes Album und wird durch ein Video zu dem Song „Zeit“ ergänzt, welches Sänger Thomas selbst gezeichnet hat.
Drei Jahre hat es gedauert, aber nun ist es so weit: Mit „Unter Umständen“ erblickt das dritte Album von Granada das Licht der Welt! Das letzte Jahr wurde für schöpferische Experimente und einer damit einhergehenden stilistischen Erweiterung genutzt; ihrem sprachlichen und musikalischen Gefühl sind die Grazer aber treugeblieben und somit entstand ein frischer und zeitloser Soundtrack. In der dicht besiedelten österreichischen Musiklandschaft heben sich Granada soundtechnisch–nicht zuletzt durch das Akkordeon–deutlich von aktuellen Popbands ab: Von südamerikanischen Anleihen, Indie-Rock, Britpop, hoffnungsvollen und düsteren Balladen, bis hin zu den Dialektexperimenten des H.C. Artmann spannt sich der dramaturgische Bogen des Langspielers.
Hier wurde vom Songwriting bis zur Albumproduktion diesmal alles von Granada selbst umgesetzt–Sound und Songwriting greifen perfekt ineinander. Entstanden ist ein diverses, vielseitiges Album, das dennoch nicht überladen wirkt. Granada erfinden sich mit dem Vorliegenden nicht neu, zeigen aber wieviel künstlerisches Potential noch in ihnen schlummert. Bemerkenswert sind die Eingängigkeit und die Leichtigkeit, mit der sie unter anderem ihren Humor auch bei ernsteren Themengekonnt in Szene setzen. Mit „Unter Umständen“ ist der Band entsprechend ihr bisher vielschichtiges und ausgeklügeltes Werk gelungen –manche munkeln, es wäre ihr bisher bestes Album und dem ist nichts entgegenzusetzen.
Fotocredit: Stella