Acht Eimer Hühnerherzen, die Nylonsaiten-Punks aus Kreuzberg, kündigen ihr drittes Album „musik“ für den 25. Februar 2022 an. Heute erscheint die erste Single „Straße der Gewalt„.
Mit „musik“ haben sich Acht Eimer Hühnerherzen den außergewöhnlichen Klang, den ihr selbstauferlegtes Dogma (die absente E-Gitarre) mit sich bringt, bewahrt, dennoch ist der soundästhetische Korridor breiter geworden. Sparsam betitelt mit einem bloßen „musik“ ist das dritte Album von Acht Eimer Hühnerherzen ein ausladendes Roadmovie der Gegenwart geworden. Ihren Sound haben sie für diverse Instrumente und Ideen geöffnet – geblieben ist diese Nähe, die Sängerin Vega zu ihren assoziativen Storys aber vor allem auch zu der Band selbst zu schaffen weiß.
Acht Eimer Hühnerherzen, das sind drei viel zu charmante Handgranaten aus Berlin, ihr Album klingt, als wäre Punk wieder jung, nervös und voller Möglichkeiten. Obwohl man sich als Hühnerherz-Ultra sofort blind in dieser Platte zurechtfinden kann – die Musik bleibt weiterhin rastloser Nicht-Rock, der mit Nylonsaiten, aufgekratzten Bassläufen und akzentuiertem Rhythmus am ehesten an einen Hybrid aus Folk und Punk erinnert, spielen doch eine Vielzahl neuer Impulse in den aktuellen Sound hinein: Posaune, Cello, Klavier, Glockenspiel, wenn man es an Instrumenten festmachen will. Als Produzent fungierte erstmalig Kurt Ebelhäuser (Blackmail und ähnliches), der Rick Rubin aus dem Raum Koblenz.
Ein existenzialistisches Album, welches das Hühnerherzen-Prinzip neu zusammensetzt. Eines das vielleicht sogar mehr Roadmovie als Songsammlung ist – Reisen im eigen Land können so schön sein, wenn man dafür nicht mal das Haus verlassen muss. Danke fürs Durcheinanderbringen, danke für all den Spleen, thank you for the „musik“.
Fotocredit: Mike Auerbach