Am Mittwochabend wurde der Preis für Popkultur im TIPI AM KANZLERAMT zum fünften Mal vom Verein zur Förderung der Popkultur verliehen.
Der Abräumer des Abends war Danger Dan, der sich gleich in drei von vier nominierten Kategorien über Auszeichnungen der Jury freuen konnte. Für seine Live Performance der Antirassismus-Hymne „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt” gab es Standing Ovations. „Er hat sich irgendwann dafür entschieden, dass Kunst politisch sein kann“, sagte Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel in seiner Laudatio für Danger Dan. Und fügte an: „Wir sollten alle endlich mehr aktiv werden.“ Auch die fulminanten Auftritte von ÄTNA und Schmyt sowie das mit Spannung erwartete Livedebüt von badmómzjay, zählten zu den absoluten Höhepunkten der Preisverleihung. Die Überraschung des Abends war die Verleihung des Lifetime Achievement Awards an die No Angels, die mit ihrer Musik und ihrem gesellschaftspolitischen Engagement eine ganze Generation prägten. Moderiert wurde die kurzweilige Show von Hadnet Tesfai (Arte, 3sat, ProSieben, MTV) und Jo Schück (ZDF). Der Livestream wurde in Kooperation mit YouTube Music und DIFFUS übertragen.
Neben Danger Dan, der Preise in den Kategorien Lieblingsalbum, Lieblingslied und Lieblings-Solokünstler gewann, konnte auch Mine die Jury in zwei von vier Kategorien überzeugen. Während das Musikvideo zu ihrem Song „HINÜBER“ zum Lieblingsvideo gekürt wurde, zeichnete der Verein sie außerdem als Lieblings-Solokünstlerinaus. Grund zur Freude hatte auch Shootingstar Zoe Wees, die sich bereits international einen Namen machen konnte: Neben dem Preis als Hoffnungsvollste*r Newcomer*in gewann sie zusätzlich ein Marketingpaket von YouTube Music, die in diesem Jahr als Paten der Preiskategorie fungierten. Giant Rooks, die 2019 noch den Preis in der Newcomerkategorie für sich behaupten konnten, wurden durch einen Gleichstand der Jurystimmen gemeinsam mit den Ärzten als Lieblingsband gekürt.
Emotionales Highlight des Abends war die Verleihung des Lifetime Achievement Awards an die No Angels. In einem bewegenden Video-Einspieler meldeten sich prominente Wegbegleiter*innen und Fans wie Klaas Heufer-Umlauf, Peter Plate, Aminata Belli, Alex Geringas, Oliver Polak, Simone Angel, Riccardo Simonetti sowie Vertreter*innen von Galerie Arschgeweih zu Wort und verdeutlichten einmal mehr, welchen Stellenwert die erfolgreichste Girlgroup Kontinentaleuropas innerhalb der deutschen Popkulturlandschaft einnimmt: Nadja Benaissa, Sandy Mölling, Lucy Diakovska, Jessica Wahls und Vanessa Petruo stehen für Female Empowerment, Diversity und kulturelle Vielfalt – lange bevor es ein Verkaufsargument wurde. Sie engagieren sich gesellschaftspolitisch, setzen sich für die LGBTQI+-Community ein, waren und sind Vorbilder für eine ganze Generation und schrieben deutsche Popmusikgeschichte. „Eine Bedeutung zu haben für jemanden außerhalb der Musik, das lernt man nicht. Das passiert einfach […] dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Bandmitglied Lucy Diakovska auf der Bühne.
Der Preis für Popkultur ist ein Jurypreis, der seit 2016 im Namen aller rund 800 Mitglieder des Verein zur Förderung der Popkultur jährlich für Vielfalt und herausragende Verdienste und Leistungen in verschiedenen Bereichen der Popkulturszene verliehen wird. Im vergangenen Jahr konnte die Preisverleihung wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Der Preis für Popkultur 2021 wird gefördert von der Initiative Musik und der GVL. Zu den Sponsor*innen und Spender*innen zählen Berliner Pilsener, BMG Rights Management, CTSB, Edel, Diageo, MusicHub, Immich-Batterieberg, KOLONNE/NULL, MTV Germany, Oceans Apart, reinsberg, Spreequell, Studio Grill, TSE, Voelkel und YouTube Music. Medienpartner*innen sind ASK HELMUT, DIFFUS, FluxFM und RAUSGEGANGEN.
Alle Gewinner*innen des Preis für Popkultur 2021 im Überblick:
Lieblings-Solokünstlerin: Mine
Lieblings-Solokünstler: Danger Dan
Lieblingsband: Giant Rooks & Die Ärzte
Lieblingsproduzent*in: Markus Ganter
Lieblingsalbum: Danger Dan – „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“
Lieblingslied: Danger Dan – „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“
Lieblingsvideo: Mine – „HINÜBER“
Hoffnungsvollste*r Newcomer*in: Zoe Wees
Schönste Geschichte: Cui Bono – „WTF happened to Ken Jebsen?“
Spannendste Idee / Kampagne: #DeutschrapMeToo
Gelebte Popkultur: Tour D’Amour
Lifetime Achievement Award: No Angels
Fotocredit: Micheal Haddenhorst