Vielleicht klingen die Dreier-Band Sie Kamen Australien so, wie Trio heute klingen würden. Gott schweigt dazu. Aus drei verschiedenen Lebenswirklichkeiten, in denen mit dem Alltag getanzt wird, entsteht eine Musik, mit der drei erwachsene Männer dem Leben affirmativ gegenüber stehen. Die musikalischen Einflüsse der 80er prägen das Soundgewand der Band in der Neuzeit. Vor kurzem veröffentlichten die Drei ihr neues Album „Plan Z“. Was die Platte zu bieten hat, das erfahrt ihr hier in unserer Teamreview.
Janina: Passend zum 10-jährigen Bandjubiläum erscheint das 3. Album „Plan Z“ der Kieler Band Sie kamen Australien. Sie selbst beschreiben ihren Sound als „Electronic Post-Punk“. Meine erste Assoziation ging in eine Neuinterpretation von „Neue Deutsche Welle“ – da der Sound irgendwie vertraut, aber dennoch neu und frisch klingt. Textlich schwingt in den Songs viel Humor und Ironie mit und trifft damit meinen Geschmack. Leider hat das Album lediglich acht Tracks, sodass das Hörvergnügen ein wenig kurzweilig ist. „Plan Z“ ist allerdings ein schönes Album und als „Jubiläumsalbum“ durchaus würdig. (8-7-7)
Jacky: Obwohl ich dem Genre der Neuen Deutschen Welle und den Motiven dahinter sehr zugeneigt bin, wollen sich bei der modernen Interpretation von Sie Kamen Australien irgendwie keine richtigen Begeisterungsstürme einstellen. Wobei die Texte durchaus klug sind und zum Nachdenken anregen, wie direkt beim Opener „Wann ist ein Mann noch ein Mann„. Aber irgendwie wollen mir die Lyrics und der dazugehörige Sound einfach nicht ins Ohr gehen. Für mich wird das Album daher eher wirklich gemäß seinem Namen ein „Plan Z“ bleiben, den man hören kann, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Leider werde ich nicht überzeugt und das kann ich gar nicht so richtig an einer bestimmten Sache festmachen. Schade, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal – ich würde mich freuen. (6-6-7)
Kevin: Mit Sie kamen Australien kam ich nur ein einziges Mal in Kontakt und das war vor einiger Zeit im Flensburger Volksbad beim Egotronic Konzert als Supportact. Mit ihrem Album „Plan Z“ überrascht die Band mich doch recht positiv. Textlich ist die Band für mich auf einem ganz hohem Niveau. Vor allem mit ihrem ersten Song „Wann Ist ein Mann noch ein Mann“. Mein erster Gedanke richtete sich an Herbert Grönemeyer. Was bestimmt eher dem Zufall zuzuschreiben ist, denn der Inhalt des Tracks ist auch ein ganz anderer, weist aber trotzdem das gewisse Etwas auf. Das Album umfasst acht Tracks, die sich mit den unterschiedlichsten Thematiken auseinandersetzen und auch soundtechnisch teilweise sehr anders klingen. So ist der Grundbeat bei „Rache am System“ zum Beispiel gemischt mit elektronischem und gitarrenlastigem Sound. Das letzte Drittel des Tracks hat es mir so richtig angetan. Die Jungs sind definitiv kein Act für die großen Partys, aber sie haben das gewisse Etwas und gerade der Track „Tief im Undergrund“ ist so ein Track, der einfach perfekt auf die nächste KingKongKicks Party oder auf die Depri Disco im Hamburger Molotow gehört. (7-8-8)
Fotocredit: Albumcover