Am Freitag dürfen wir uns auf das Debütalbum „Change The Waters“ von Lonely Spring freuen. Die vier Jungs aus Karlsruhe servieren damit nach zwei vorangegangenen EPs ihr neues Werk aus dem Bereich des Emo-Rocks. Dabei wollen sie Stilelemente von namhaften Bands wie Fall Out Boy oder My Chemical Romance mit zeitgemäßen Pop-Einflüssen von Lauv oder Blackbear zu ihrem Signaturesound kombinieren. Das klingt auf jeden Fall nach einer ambitionierten Aufgabe. Unsere Teamreviewer*innen haben mal reingehört, wie sich Lonely Spring dabei so anstellen.
Janina: Das zentrale Thema auf „Change The Waters“ war es die widersprüchlichen Gefühle der Jugend abseits jeder Romantisierung ungefiltert einzufangen – die Zerrissenheit, Wut, Einsamkeit, Verwirrtheit und die ganze Palette des emotionales Chaos. Das ist Lonely Spring mit einer rotzigen Leichtigkeit gelungen. Das Album ist explosiv, laut und voller Emotionen, die man herausschreien möchte. Meine Favoriten sind der Titeltrack „Change The Waters“, die Single „Satellite“ – die ruhig startet und unerwartet explodiert – sowie „Honesty“ und „Alive“. Insbesondere der letzte Song zeigt das Talent und den Abwechslungsreichtum der Band. (7–7–8)
Jacky: „No one likes you when you are 23“ (aus dem Song „Runaway„), ist eine der Zeilen, die mir von diesem Album besonders hängengeblieben ist. Denn sie zeigt zusammengefasst auf, wofür dieses Album meiner Meinung nach in seiner Gesamtheit steht. Lonely Spring lassen mit „Change The Waters“ den kompletten Vibe Anfang des Jahrtausends wieder aufleben: vom Coming Out Of Age-Gefühl über Gefühlschaoswelten der Teenagerzeit bis hin zu der musikalischen Umsetzung dessen ist vieles nicht neu. Nichtsdestotrotz schafft es das Quartett, dass es sich nicht recycled anhört, langweilig oder schon dagewesen. Und alleine das ist bei der starken Besetzung dieses Genres gar nicht mal so leicht. Damit haben sie mit ihrem Debüt, finde ich, schon alles erfüllt, was es zu beweisen gegolten hätte. Viel mehr haben sie eine Platte produziert, die Lust auf mehr macht. (8-7-8)
Kevin: Nach zwei EPs veröffentlicht die Band endlich ihr Debütalbum „Change The Waters“, welches uns feinsten Emo-Rock aus Karlsruhe präsentiert. Ja, Karlsruhe, auch wenn die Band so soundtechnisch gar nicht nach „Made In Germany“ klingt. Auf der Platte erwarten uns zwölf Songs, geladen mit jeder Menge Rock, Pop-Punk und 2000er Emo-Nostalgie. Genau das ist der Sound unserer Jugend oder zumindest meiner Jugend. Für deutsche Verhältnisse ist dieser Sound einfach viel zu selten geworden. Mit Songs wie „Baby“, „Hell(o)“ & „Runaway“ hat die Band mich sofort in ihren Bann gezogen. Vor allem „Hell(o)“ ist für mich der Inbegriff der 2000er Emo-Zeit und der typischen klassischen „Nicht noch ein Teeniefilm“ und „American Pia“ Phase. Also nehmt euch dieses Album vor und lasst euch überraschen. (9-7-8)
Fotocredit: Vincent Schaeffer und Katharina Aigner