The Beat-Hells wurden zu Beginn des Lockdowns 2020 von den langjährigen Freunden Neil Starr (Phil Campbell and the Bastard Sons / Attack! Attack!) und Sibbi Hafner (Itchy) gegründet und später von Will Davies (Attack! Attack!) für die Bassgitarre komplettiert. Ziel der musikalischen Unternehmung sollte es sein die bekannten Beatles in ein neues punktaugliches Gewand einzukleiden. Dazu spielte jeder Musiker seine Stücke digital aus dem Lockdown ein. Anstatt jedoch einen Schlagzeuger für das gesamte Album „s/t„, welches am Freitag erscheinen wird, zu rekrutieren, entschieden sich The Beat-Hells für jeden Track einen anderen Schlagzeuger zu wählen, was dazu führte, dass über zehn gute Freunde aus der ganzen Welt auf dem Album mitspielen. Klingt nach einem überragenden Konzept, oder was sagt unsere Teamreview?
Janina: Bei einem Musik-Memory Spiel wären die Beatles und Punk nicht unbedingt ein Paar gewesen, dass ich zusammengebracht hätte. Aber es funktioniert. Und The Beat-Hells beweisen, dass es sogar sehr gut funktioniert. Mal abgesehen davon, dass ich das Wortspiel als Bandnamen herrlich grandios finde. Aber zum gleichnamigen Album – das Prinzip ist ganz einfach: Beatles Songs in neuem musikalischem Gewand. Bei der Auswahl der Songs wurde sich nicht auf ein Album oder musikalische Entwicklung der Beatles beschränkt, so befindet sich auf „The Beat-Hells“ ein Querschnitt von „Help“ über „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club“ bis hin zu „Magical Misery Tour“. Bei der Songauswahl finde ich es gut, dass man nicht die Songs genommen hat, die jeder bei dem Gedanken an die Liverpooler sofort im Kopf gehabt hätte (Yesterday, Penny Lane, etc. pp), sondern eher die aus der „2. Reihe“. Generell bewundere ich die Idee und den Mut sich Songs zu schnappen, die seit über 60 Jahren gehört werden und denen ein musikalisches Update zu geben und damit die Musik an eine völlig neue Zielgruppe zu transportieren. Meine Favoriten sind „Please Please Me“ (was die erste Single war), „I Feel Fine“ sowie „Until There Was You“. Abschließend bleibt zu sagen, dass das Album bzw. die Bandformation The Beat-Hells die Sache war, von der ich gar nicht wusste, dass ich sie brauche, bis sie da war. (9-9-9)
Jacky: Coversongs sind ja immer so eine Sache und bergen durchaus Potenzial für Katastrophen. Nicht jedoch bei den Beat-Hells. Und das nicht nur, weil die Songvorlagen natürlich legendär sind, sondern auch weil die All-Stars-Band, die sich darauf gestürzt hat, nicht von schlechten Eltern ist. So macht es ordentlich Spaß Songs von vor mehreren Dekaden auf eine innovative Art und Weise interpretiert zu bekommen. Diese neue Herangehensweise sollte auch eingefleischte Bands überzeugen, weil man die Liebe zur Musik in jeder einzelnen Sekunde der 14 Songs von allen Beteiligten förmlich greifen kann. Minimales Gejammer auf hohen Niveau: ich persönlich hätte mich ebenfalls sehr über einen weiblichen Namen im hochkarätigen Line-Up der Band gefreut. (8-8-8)
Kevin: Ok, halten wir doch einmal kurz fest. WHAT THE FUCK IS The Beat-Hells? Wir alle kennen die Beatles, zumindest sollten wir das, auch wenn ich bei vielen daran heute persönlich zweifel, aber sei es drum. The Beat-Hells ist eine Band, die sich den Beatles verschrieben hat und deren Song einfach in ein neues grandioses Gewand packt. Noch rockiger, mehr punkig, mehr The Beat-Hells eben. Was wäre wenn es die Beatles nie gegeben hätte? Und The Beat-Hells die Songs alle geschrieben hatten? Auch diese wären durch die Decke gegangen. Aber auch kein Wunder bei den Musikern, die hinter diesem Projekt stehen. Itchy (Sibbi), Neil Starr und Will Davies sind erst der Anfang. Die Band hat sich einige Gastschlagzeuger ins Boot geholt. So sind Bandmitglieder von Zebrahead, Donots, Madsen, Killerpilze, Sportfreunde Stiller, Blackout Problems und weiteren dabei. Das Album „s/t“ ist einfach eine wunderschöne Art zu zeigen, was die Beatles doch mit uns alles gemacht haben und zwar, dass sie uns Lebensfreunde und jede Menge guter Musik geschenkt haben. Jeder Beatles Fan und auch die die es nicht sind, werden an dieser Platte bestimmt ihre Freude haben. Mein Absoluter Favoritensong dabei ist „Magical Mistery Tour“. (9-9-8)
Fotocredit: Offizielles Pressefoto zur Verfügung gestellt von der Band selbst ( Sibbi )