Es ist ein lauer Sommerabend an diesem Mittwoch, 07.07.2021 in Hamburg. Ich befinde mich im Schrødingers im Schanzenpark. Heute heißt es für mich „Alles auf Null“. Die sympathischen Herren von Marathonmann machen im Rahmen ihrer Akustiktour halt im Norden und ich werde nach einer viel zu langen Livekonzertabstinenz endlich wieder ein Konzert sehen, bei dem ich an meinem Laptop sitze.
Pünktlich um 19:00 Uhr ging es los. Hätte ich mich im Vorfeld damit auseinandergesetzt wie die Supportband Raum27 klingen, dann wäre mir mein größter Wow-Moment des Abends verwehrt geblieben. Die Band kommt ursprünglich aus Bremerhaven und dadurch ist Hamburg quasi ein erweitertes Heimspiel gewesen. Eigentlich besteht die Band „nur“ aus zwei Personen, für den Auftritt wurden sie noch von einem weiteren Musiker unterstützt. Jedenfalls bezieht sich mein Wow-Moment des Abends auf den Moment als Sänger Tristan ans Mikrofon trat. Mit seiner Stimme, die durch ihre Intensität an Henning May von AnnenMayKantereit erinnert, hat er bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich werde mir die Herren sicherlich noch öfter Live ansehen.
Gegen 19:45 Uhr wurde ich dann Zeit für Marathonmann. Der Abend stand unter dem Motto „weniger (Quatsch) reden und mehr spielen“. Grund hierfür war ein eng getakteter Zeitplan – die Livemusik war nur bis 21.!5 Uhr gestattet. Dennoch tat das der Stimmung keinen Abbruch. So wurden fast alle Songs des Akustikalbums „Alles auf Null“ und ein paar weitere Highlights untergebracht. So startete das Set mit „Wir sind immer noch hier“, gefolgt von „Flashback“ und dem ersten richtigen Mitsingsong „Nie genug“ – auch wenn das Publikum noch etwas scheu und zurückhaltend reagiert hat. Weitere Highlights des Abends waren „Blick in die Zukunft“, „Holzschwert“ oder auch das Heinz Rudolf Kunze Cover „Dein ist mein ganzes Herz“.
Auf „Quatsch“ wurde allerdings nicht gänzlich verzichtet. Es gab kurze instrumentelle und gesangliche Einlagen der menschgewordenen Juke-Box Leo, der zusammen mit Johannes unter anderem den Blink-182 Klassiker „All the small things“ zum Besten gab oder eine sehr interessante Interpretation von dem Papa Roach Song „Last Resort“. Das Finale des Abends bildete der Song „Die Stadt gehört den Besten“, der den Abend sehr stimmungsvoll ausklingen ließ. Auch wenn „Alles auf Null“ ein Liveakustikalbum ist, ist es eine ganz andere Dimension an Intensität die Songs „richtig“ live und akustisch zu erleben.
Die Stimmung war alles in allem recht gut, aber in weiten Teilen unter „norddeutsche Zurückhaltung“ einzuordnen. Vermutlich dem Umstand geschuldet, dass Moshpit und Tanzen aufgrund der Corona Auflagen derzeit noch nicht wieder möglich sind und der Norddeutsche es nicht gewohnt ist, sich ausgelassen auf einer Bierbank sitzend zu amüsieren. Nichtsdestotrotz ist mir bewusst geworden wie sehr ich (gute) Livemusik vermisst habe und kann es nicht erwarten sowohl Raum27 als auch Marathonmann bald wieder live zu sehen.
Wir haben an diesem Abend auch fleißig Bilder gemacht – die Bildstrecke findet ihr hier.
Ein großes Lob an das Team vom Schrødingers, die gewissenhaft alle Auflagen umgesetzt haben und es dennoch geschafft haben eine gemütliche Stimmung in der Location zu schaffen.
Wer noch die „Alles Auf Null – Live Sommer 2021” – Tour sehen möchte – das sind die nächsten Termine:
16.07.2021 Düsseldorf – VierLinden
17.07.2021 Frankfurt – Nachtleben
11.08.2021 Nürnberg – Hirsch Biergarten
12.08.2021 Jena – Rosenkeller
13.08.2021 Hannover – Hannover 78
14.08.2021 Trier – Brunnenhof
MARATHONMANN “Hier fängt alles an”-Tour 2021/2022
19.11.2021 – München
03.03.2022 – Saarbrücken
04.03.2022 – Köln
05.03.2022 – Stuttgart
10.03.2022 – Nürnberg
11.03.2022 – Leipzig
12.03.2022 – Bochum
17.03.2022 – Düsseldorf
18.03.2022 – Hannover
19.03.2022 – Berlin
24.03.2022 – Wiesbaden
25.03.2022 – Osnabrück
26.03.2022 – Hamburg
Fotocredit: Sabrina Derda