Das isländisch-österreichische Duo Oehl legt am 02. Juli mit „100% Hoffnung“ ein Mini-Album vor. „100% Hoffnung“ ist als Konzeptalbum angelegt, eine Kapitalismuskritik unserer Zeit, die auch Hoffnung auf ein besseres Morgen machen soll. Die erste Single „Arbeit“ erscheint mit einem Musikvideo, das von der Sehnsucht nach Nähe in Zeiten der Krise erzählt.
Eins muss schon klar sein: Wenn die verträumten Poeten der Wiener Musikgruppe Oehl plötzlich zu unverblümter Kapitalismuskritik ansetzen, dann ist etwas nicht in Ordnung mit dieser Welt. Dann ist es dringend. Oder mit Ariel Oehls Worten gesagt: „Wenn man sich mal mit der globalen Finanzwirtschaft und der Arbeitswelt auseinandersetzt, muss man eigentlich zum Marxisten werden.“
Arbeit ohne Freude, Kaufen ohne Sinn, Alltag ohne Perspektive: Es ist ein inhaltsschweres Mini-Konzeptalbum, das die Band vorlegt. Aber sie will nicht depressiv machen, im Gegenteil. Sie will wachrütteln oder zumindest die Sinne schärfen für all die Widersprüche, die wir ständig leben.
Vormittags eine Moralpredigt über die Wichtigkeit von Fair-Trade-Produkten halten und nachmittags auf Amazon irgendeinen China-Blödsinn für fünf Euro liefern lassen. Wer das erkennt, hat zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder Dagegenhalten. Oehl haben die Entscheidung getroffen.
Es kann besser werden. Es muss besser werden. Es wird besser werden. Nicht aufgeben. 100% Hoffnung! Das ist der übergeordnete Gedanke dieses Albums.
In der Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt und dem System, in dem wir leben, stößt man schnell auf das eigene Privileg, nicht nur auf das Geld und die Sicherheit bezogen, sondern auf das oft für selbstverständlich angenommene Privileg, eine Stimme zu haben.
Oehl rechnet mit der Leistungsgesellschaft ab und nimmt die Schattenseiten von Selbstverwirklichung unter die Lupe: Menschen im Burn Out, das Vernachlässigen sozialer Kontakte und Depression.
Das Mini-Album „100% Hoffnung“ von OEHL erscheint am 02. Juli 2021.
Fotocredit: Tim Cavadini