Egal ob knallbunt wie in „Zoo“ oder „Wannabe“ oder düster und ernst wie in (im zuletzt für den HBO-Serientrailer „Made For Love“ eingesetzten) „In Your Head“ oder der zuletzt erschienenen Single „I’m Not Sure“: Der Sound von Leyya ist längst zur eigenen Trademark geworden. In diesem „dark mode“ segeln die vielfach ausgezeichneten Sophie Lindinger und Marco Kleebauer auch auf „Am I Even Real?“ weiter, auf dem sich Leyya intensiv mit dem Selbst und dem leidig präsenten Thema der mentalen Gesundheit auseinandersetzen.
Darauf laden sie uns ein, sie auf ihrer Reise in den dunklen Geist der Protagonistin zu begleiten. Sophie Lindinger sagt: „Am I Even Real?“ ist ein Song über den Verlust des Realitätssinns. Es handelt vom Punkt, an dem man Fiktion vom wirklichen Leben nicht mehr zu unterscheiden vermag; vom Gefühl, ständig auf einem schmalen Pfad ohne Ausweg zu wandern; in der Angst, ohne Wiederkehr hinunterzufallen.“
Obwohl die porträtierte Person einen tief liegenden Wunsch hat zu fliehen, würde sie nicht wissen, wohin sie laufen sollte. Dennoch scheint ihr jedwede Veränderung, die ihrer Angst ein Ende setzt, legitim und willkommen zu sein: „Es ist die Umschreibung eines Hilferufs nach Veränderung, um aus dieser endlosen Schleife herauszukommen“, sagt Sophie.
Die Magie in Leyyas Musik liegt genau dort, wo sie trotz des düsteren Schleiers imstande sind, mit ihrem Umgang mit Komposition, Klang und Stimme Hoffnungsschimmer zu verbreiten. Musik, die zweifelsohne dabei hilft, sich – gemäß des urösterreichischen Begriffs – „zu spüren“, im Sinne von „die Lebensfreude wieder fühlen“.
Eine ganze Reihe von Songs zum Thema wird auf einer EP zusammenkommen, an der die Band gerade arbeitet und die später in diesem Jahr erscheinen soll.
Fotocredit: Gabriel Hyden