Get Jealous sind Good Cop & Bad Cop zugleich. Ihre Attitüde ist Sleaford Mods, die Lyrics sind Cher, ihre Genrezugehörigkeit variabel. Pop-Punk-Riot-Grrrl oder sowas um den Dreh. Im Idyll des niederländischen Enschede begann das Trio damit Garage-Punk mit Riot-Grrl-Einflüssen zu mischen, der jeden noch so vehementen Punk-Glaubensverweigerer zum hörigen Jünger ihrer lautstarken Predigt macht.
Im waghalsigen Spagat zwischen prägnanten Punktunes und catchy Popmelodien sinniert Frontbitch Lotta, begleitet von Wannabe-Skater Marike und Drummer Marek, auf skurril-poetische Art über ihr inneres Gefühlschaos, alltägliche Sozialkonfrontation und emotionsgeladene Beziehungsgeflechte. Pöbelromantik pur! So ist übrigens auch der Bandname als positive Neudeutung der – oft zu Unrecht – negativ konnotierten Eifersucht zu verstehen. Weil letztendlich Eifersucht ja schlichtweg ein Implikator dafür ist, dass ein Mensch einen gewissen Stellenwert im Leben eines anderen einnimmt.
Wir vom Frontstage Magazine präsentieren euch diese EP in Zusammenarbeit mit Get Jealous.
Das ehrliche Herrengedeck mit gelegentlich aufblitzenden Cocktailschirmchen überzeugt vor allem in schweißgebadeten Konzertschuppen, vor aufgeheiztem Publikum – Räumlichkeiten die Lotta auch immer mal gern wieder nutzt, um in frontaler Barrikadenhaltung von der nächstbesten Bar herunter der Meute mit ihren kraftvollen Shouts weiter aufzupeitschen. So auch schon geschehen unter anderem beim ESNS 2020 oder bei Gigs mit Leoniden, Pip Blom und Hi! Spencer. Den Umstand, dass der Live-Apparat aktuell ja leider Pause hat, wissen Get Jealous gekonnt für sich zu nutzen und lassen sämtliche Power, die sie sonst live verschwitz hätten, in ihre neuen Tracks fließen. Rausgekommen ist dabei mit „Worried“ ein fulminantes Crescendo, das es über Genrerestriktionen hinaus maximal krachen lässt!
Fotocredit: Celina Veenendaal