“Daddy’s Home“, das sechste Album von St. Vincent, deckt eine neue Facette an der sich ständig weiterentwickelnden Künstlerin Annie Clark auf, die eine der wohl faszinierendsten Erscheinungen der gegenwärtigen Musik ist.
Clark veröffentlichte ihr Debüt als St. Vincent 2007 mit dem Album „Marry Me“. Die nachfolgenden Alben „Actor“ (2009) und „Strange Mercy“ (2011) gewannen an Statur, wurden komplexer und ebneten letztlich den Weg zum Gewinn ihres ersten Grammys 2014 mit dem selbstbetitelten Album „St. Vincent“. Erst das zweite Mal überhaupt ging das „Best Alternative Album“ an eine Künstlerin.
St. Vincent taucht aber auch immer wieder in Zusammenhang mit anderen Namen auf: Mit David Byrne nahm sie 2012 das Album „Love This Giant” auf, zwei Jahre später stand sie als Leadgitarristin und Sängerin mit Nirvana bei deren Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame auf der Bühne. 2019 gab sie bei den Grammys ein Duett mit Dua Lipa.
Ein echtes Statement war die Veröffentlichung ihres letzten Werks „MASSEDUCTION“ 2017. Das ebenso anspruchsvolle wie zugängliche Album landete in den Top 10 in Großbritannien und den USA und war nicht nur in der New York Times und The Guardian das Album des Jahres.
Mit „MassEducation“ gab es im Folgejahr eine Platte mit Neuinterpretationen, die – ganz auf Piano und Stimme reduziert – die songwriterischen Qualitäten von Annie Clark in den Vordergrund rückten.
Im Winter 2019 schließlich gewann St. Vincent einen weiteren Grammy für den „Best Rock Song“.
In diesem Jahr kam ihr Vater aus dem Gefängnis frei. Sie begann damit, Songs zu schreiben, die jetzt für den 14.05. als „Daddy’s Home“ angekündigt werden. Zugleich schließt das Album einen Kreis, der mit der Inhaftierung ihres Vaters 2010 begann und der sie u. a. zu den Platten zurückführte, die sie in ihrer Kindheit mit ihm gehört hatte: LPs, die sie wahrscheinlich mehr als jede andere Musik in ihrem Leben begleiteten, Songs, die im sepiafarbenen Downtown New York Anfang der Siebziger gemacht wurden. Gritty. Grimy Sleazy.
„Daddy’s Home“ erscheint am 14. Mai 2021. Das Album wurde von Annie Clark und Jack Antonoff produziert, von Cian Riordan gemixt und von Chris Gehringer gemastert. Als MusikerInnen beteiligt sind Annie, Jack und Cian sowie Thomas, Evan Smith, Sam KS, Greg Leisz, Daniel Hart, Michael Leonhard, Lynne Fiddmont und Kenya Hathaway.
Tracklist:
1. Pay Your Way in Pain
2. Down and Out
3. Daddy’s Home
4. Live In The Dream
5. Melting Sun
6. Humming – Interlude 1
7. The Laughing Man
8. Down
9. Humming – Interlude 2
10. Somebody Like Me
11. My Baby Wants a Baby
12. At the Holiday Party
13. Candy Darling
14. Humming – Interlude 3
Fotocredit: St. Vincent Pain Video Still.