Dass Musik Hoffnung bedeutet, ist insofern keine neue Erkenntnis. Wie die Göttinger Band ZSK ihr Verständnis davon, mit gute Laune Musik und unerschütterlichem, politischem Statement, auf eine Platte bannt allerdings schon. Dabei handelt es sich genauer gesagt um ihr mittlerweile sechstes Album „Ende der Welt“, welches am Freitag, den 15.01.2021 erscheinen wird. Zwölf Songs warten darauf mit Hoffnung, Abwechslung und unmissverständlichen Ansagen zu punk(t)en. Wie ihnen das gelingt, lest ihr in unserer Teamreview.
Kevin: Eine Band, die schon so lange im Geschäft ist, erfindet sich selten neu, besonders im Punkbereich nicht. Nichtsdestotrotz haben sie es wiederholt mit diesem Album geschafft zu überzeugen. Denn ZSK ist und bleibt eine Band, die es schafft, Songs zu produzieren, die gesellschaftliche Probleme anprangern, und dabei trotzdem das Gefühl vermitteln, mitten in einer großen, gemeinschaftlichen Party zu stecken. Das ist das, was Punk für mich ausmacht: ernste Themen nehmen und so verpacken, dass sie hängen bleiben. Die mittlerweile 24 Jahre, die die Band nun auf dem Buckel hat, merkt man ihnen nicht an. Sie sind immer noch die alten. (9-8-8)
Patrick: Punkrock – eine Musikrichtung für sich – für mich immer wieder genau das richtige! So habe ich mich sehr auf das neue Album von ZSK gefreut. Ich sah ZSK 2013 das erste Mal auf dem „Kein Bock auf Nazis” Festival, seitdem immer wieder richtig guter Krams, gerade nach dem Album „Hallo Hoffnung” aus 2018 habe ich mich sehr auf dieses Stück Musikgeschichte gefreut. Joshi, Ace, Eike und Matthias sind im Bereich des Punkrocks aus Deutschland nicht mehr wegzudenken, dass ist denke ich jedem klar, doch was macht das aktuelle Album so besonders? Mit besonders aktuellen Texten, ob zur politischen Lage oder Alltagsereignissen würde ich so gerne mal wieder ein Konzert besuchen – unter den TOP 3 der zu besuchenden Bands steht „ZSK”. Egal ob „Ende der Welt”, „Kein Talent”, „No Justice” oder „Ich habe Besseres zu tun”, alles unfassbar gute Songs die richtig Bock machen mal wieder in ein normales Leben zurückzukehren. (7-8-7)
Jacky: Ich muss sagen, dass das Album meine Erwartungen übertroffen hat. Direkt der Einstieg ist mitreißend gestaltet und diese gute Laune und Dynamik büßt die Platte über die gesamte Länge nicht ein. Dabei verpassen die Jungs nicht, jedem Titel etwas Einzigartiges mitzugeben, sodass man sich bei „Kein Talent“ über den Support des Hamburger Rappers Swiss freuen kann, während der übernächste Song „Stuttgart“ erstaunlich emotional ist. Somit ist jeder Song für sich irgendwie ein Hit. Dabei bleibt die Band sich treu, ohne sich zu wiederholen. ZSK kombinieren hier ungeahnt gut politische und gesellschaftliche Positionen mit eindringlichem Skatepunk; klare Kante beim Pogen zeigen! Der unverhoffte Drosten-Hit „Ich habe besseres zu tun“ am Ende darf natürlich nicht fehlen. Mimimi auf höchstem Niveau: Ich hatte die Songreihenfolge etwas anders gewählt. (9-8-7)
Fotocredit: Matthias Zickrow